Die Antarktis ist keineswegs vollständig von Eis bedeckt. Im Osten des Kontinents gibt es rund um die australische Forschungsstation Davis auch recht große eisfreie Fläche. Wirklich gemütlich sind die Bedingungen aber auch dort nicht. In der Region hat sich daher eine einzigartige Flora und Fauna etabliert, die sich perfekt an die unwirtlichen Bedingungen angepasst hat. Doch nun droht dem Ökosystem eine externe Gefahr. Denn die australische Regierung plant, dort einen Flughafen mit einer 2,7 Kilometer langen befestigten Landebahn zu errichten. Damit könnten dort auch größere Maschinen landen. Geplant ist dann unter anderem eine Direktverbindung zwischen Tasmanien und der Antarktis. Umweltschützer allerdings warnen eindringlich vor dem Projekt. Sie bringen dafür eine Reihe von Gründen an. So würden alleine für den Bau des Flughafens rund 250 Arbeitskräfte benötigt. Bild: Antarctica, Andreas Kambanis, Flickr, CC BY-SA 2.0 Zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten droht Gefahr Diese in die Antarktis zu fliegen und dort unterzubringen brächte schon die erste Belastung für das lokale Ökosystem mit sich. Außerdem liegt der Flughafen in der Nähe von Brutstätten gefährdeter Tiere. Besonders betroffen wären demnach unter anderem Adéliepinguine, Weddellrobben und Riesensturmvögel. Durch die Starts und Landungen der Flieger bliebe die Belastung für die Tiere durch Lärm und Dreck zudem konstant hoch. So steht zu befürchten, dass die Pinguine aufgrund des Lärms in Panik geraten und ihre Eier in der Kälte zurücklassen. Auch die Seen in dem Gebiet würden durch den neuen Flughafen stark belastet. Zahlreichen einheimischen Pflanzen könnte dadurch die Lebensgrundlage entzogen werden. Alles in allem schätzen Umweltschützer, dass das Projekt den ökologischen Fußabdruck des Menschen in der Antarktis um rund vierzig Prozent erhöhen würde. Verfolgt die Regierung auch geopolitische Interessen? Was aber will Australien überhaupt mit einem Flughafen in der Antarktis? Offiziell spricht die Regierungsbehörde namens „Australian Antarctic Division (AAD)“ lediglich von bedeutenden wissenschaftlichen Vorteilen, die durch den Bau entstünden. So ergäben sich durch die bessere Erreichbarkeit vor allem Verbesserungen bei der Datenerfassung. Dadurch wiederum würde die Beantwortung von kritischen globalen Fragestellungen erleichtert, so die Argumentation. Kritiker sehen dies allerdings bestenfalls als einen Teil der Wahrheit an. Sie unterstellen der Regierung vor allem geopolitische Interessen. Denn zuletzt hatten China und Russland verstärkt Interesse an der Antarktis gezeigt. Diesem wachsenden Einfluss anderer Staaten möchte die australische Regierung nun mit einem ambitionierten Infrastrukturprojekt begegnen, so die Theorie. Besteht das Projekt trotz der Bedenken die nun anstehende Umweltschutzprüfung, sollen die Bauarbeiten bis zum Jahr 2040 abgeschlossen werden. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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