Zu diesem Wettbewerb machen sich die jungen Damen seit 94 Jahren intensiv zurecht. Kunstvolles Make-up ergänzt die perfekt arrangierte Kleidung und das immer, ausnahmenslos. Melisa Raouf sprengte den Rahmen nach beinahe 100 Jahren und trat zur Miss-England-Wahl vollkommen ohne Schminke an. Wer ist die Frau, die auf ihre natürliche Schönheit vertraut?


Melisa Raouf bei der Miss-Bare-Face-Wahl / Foto: Screenshot aus Youtube-Video s.u.

Früher schminkte sie sich drei Stunden täglich

»Ich wollte zeigen, dass wir eine Wahl haben«, erklärte Raouf gegenüber dem BBC. »Wir müssen kein Make-up tragen, wenn wir das nicht möchten.« Die Zwanzigjährige studiert in London Politikwissenschaften. Sie berichtet, dass Sie sich früher bis zu drei Stunden täglich schminkte, aus Unsicherheit und weil sie in den sozialen Medien von aufgehübschten Bildern überschwemmt worden sei. Die im Netz vertretenen, irrealen Schönheitsnormen wolle sie nun infrage stellen, doch nicht aus leichter Hand: Bis sie so weit war, hatte sie einen schwierigen Kampf mit sich selbst.

Jetzt schminkt sie sich viel seltener als früher

Dann war die Entscheidung gefallen: Die junge Frau entschied sich dazu, die Qualifikation über eine sogenannte Bare-Face-Runde anzustreben. Diesen Vorwettbewerb gibt es erst seit 2019, hier gilt es, mutig ohne Make-up anzutreten, um so ins Finale zu gelangen. Erlaubt sind dabei allerdings Lippenbalsam, Gesichtswasser und Feuchtigketiscreme, nur keine »Farbe«. Raouf trägt auch heute noch manchmal Make-up, aber längst nicht mehr so häufig wie früher – auch nicht, als sie ins Finale der hochdotierten Miss-Wahl einzog. Auf dem langen Weg zur großen Bühne war sie sich nicht zu schade, in London Müll einzusammeln und an einem Benefizlauf teilzunehmen.


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Auch im Internet ist Raouf auf ihrer neuen Schiene aktiv. Unter dem von ihr erfundenen Hashtag #barefacetrendmovement posten Menschen Make-up-lose Fotos auf den verschiedenen Kanälen der sozialen Medien. Mit dieser Aktion möchte sie andere Frauen motivieren, sich von den übertriebenen »Schönheitsidealen« zu lösen. Bei den Miss-England-Wahlen konkurrierte Raouf mit 31 Finalistinnen und setzte sich nicht durch. Zur Siegerin wurde Jessica Gagen gekürte, sie darf sich nun die erste rothaarige Miss England nennen.

Quelle: spiegel.de

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