Etwa 80.000 Genome wurden bereits erkannt und entschlüsselt, jetzt sind auf einem Schlag 10 % dazugekommen. In der University of Queensland probierten Forscher auf der Suche nach unbekannten Lebensformen eine neue Methode aus: die Metagenomik. Statt Mikroben langwierig auf Nährböden zu züchten, untersuchten sie einfach die vorkommenden Gene in vielerlei Proben.


Foto: Microscope, University of Liverpool Faculty of Health & Life Sciences, Flickr, CC BY-SA 2.0

7280 neue Bakterien und 623 unbekannte Archaeen

Zu den Proben gehörten sowohl Wasser und Fäkalien als auch alle Arten von Schmutz. Die Forscher zogen aus diesen Materialien sämtliche vorfindbare DNA und untersuchten sie auf klar bestimmbare Gensequenzen, die einem Lebewesen zuzuordnen sind. Dabei konnten sie 17 unbekannte Bakterien-Stämme und 3 neue Archaeen-Stämme identifizieren; zwei Drittel des genetischen Materials waren hingegen nicht zu gebrauchen. Insgesamt fanden die Forscher ganze 7.280 unerforschte Bakterien und 623 Archaeen, die sich sehr eindeutig von den bislang bekannten Arten unterscheiden: Die Universität spricht von einer wahren Explosion im Bereich neu entdeckter Lebensformen.


Dem Lebensbaum könnten bald Zehntausende neue Arten zugefügt werden

Doch was genau kann uns diese Entdeckung nützen? Die Metagenomik eröffnet der Wissenschaft neue Wege, Mikroorganismen zu erforschen, die sich bislang nicht kultivieren lassen. Umso mehr Mikroben wir kennen, desto wahrscheinlich wird es, dass wir neue Inhaltsstoffe für Antibiotika entdecken – und das ist aufgrund der zunehmenden Resistenzen auch dringend nötig! Diese Art der Forschung steht jedoch erst noch ganz am Anfang: Donovan Parks als Hauptautor dieser Studie prognostiziert, dass sich der Lebensbaum demnächst mit Zehntausenden neuen Arten schmücken wird, die uns die Natur noch besser verstehen lehren. Und wer weiß, was sich dort, im für das menschliche Auge nicht sichtbarem Bereich, noch alles verbirgt?

Quelle: inhabitat.com

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