Auch die Kameratechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verbessert. Wo früher riesige Geräte notwendig waren, reichen heute bereits sehr handliche Geräte aus. Der Star-Regisseur Steven Soderbergh hat diese Entwicklung nun auf die Spitze getrieben: Er drehte einen kompletten Thriller nur mit dem iPhone. Die Begründung für diese eher ungewöhnliche Maßnahme war dann auch typisch für Soderbergh – eigenen Angaben zufolge war er schlicht neugierig. Schon in der Vergangenheit war der Regisseur bekannt dafür, auf innovative Kameratechnik zu setzen. Bisher nutzte er aber zumeist digitale Kameras der Firma Red. Dabei handelte es sich allerdings um hochwertige Produkte, die speziell für professionelle Filmer entwickelt wurden. Das iPhone hingegen ist ein Produkt für die breite Masse. Regisseur Soderbergh ist für innovative Ansätze immer zu haben. Foto: nicolas genin [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons Der Regisseur sieht das iPhone als „Game Changer“ für die Filmbranche Dennoch ist Soderbergh mit dem Ergebnis des Experiments sehr zufrieden: Die Bilder auf der Leinwand sähen aus wie „Samt“. Der Regisseur behauptet sogar, ein Zuschauer ohne Vorkenntnisse über die Produktion, könne gar nicht erkennen, dass eher ungewöhnliches Kamera-Equipment zum Einsatz kam. Er spricht daher auch von einem „Game Changer“. Ein Teil dieser Aussagen lässt sich natürlich auch als Werbung für den eigenen Film interpretieren. Interessant dürfte daher vor allem werden, ob er einer weiteren Ankündigung Taten folgen lässt: Soderbergh verkündete, er werde auch zukünftig seine Filme mit dem Smartphone drehen – es sei denn ein wirklich guter Grund spreche dagegen. Die Zuschauer des Films auf der Berlinale waren von den Bildern auf der Leinwand in jedem Fall durchaus beeindruckt. Soderbergh ist auch als Kameramann aktiv Inhaltlich ist „Unsane – Ausgeliefert“ ein Horror-Thriller, der sich um eine Frau dreht, die gegen ihren Willen in die Psychartrie eingeliefert wird. Der Kinostart in Deutschland ist für Ende März geplant. Dann kann sich jeder selbst ein Bild von dem iPhone-Film machen. Bisher ist allerdings nicht bekannt, welche Version des Smartphones der Regisseur nutzte und welche zusätzlichen Hilfsmittel zum Einsatz kamen. Soderbergh ist in erster Linie als Regisseur bekannt und gewann im Jahr 2011 mit „Traffic – Macht des Kartells“ den Oscar. Er ist aber auch als Kameramann sehr bewandert – nutzt für diese Tätigkeit aber das Pseudonym Peter Andrews. Sowohl als Regisseur als auch als Kameramann gilt er als überaus experimentierfreudig. Einen Ruf, den er nun mit dem iPhone als Filmkamera erneut unter Beweis stellte. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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