Beim sogenannten Fracking wird mit Chemikalien versetztes Wasser unter hohem Druck in den Boden gepresst. Dadurch werden Gesteinsschichten aufgebrochen und man gelangt an unkonventionelle Öl- und Gasfelder. Die zunehmende Verbreitung der Technologie in den Vereinigten Staaten hat dazu beigetragen, dass das Land heute deutlich weniger stark von Ölimporten abhängig ist. Einige ehemalige Grundbesitzer wurden zudem reich als sie ihre Grundstücke an Fracking-Unternehmen verkauften. Für die weiterhin in der Nähe lebenden Anwohner stellten die Bohrungen allerdings keinen Glücksfall dar. Denn durch das Fracking stieg nicht nur der Schwerlastverkehr in den jeweiligen Regionen, sondern es drohen auch stets ernsthafte Umweltschäden. So kam es an vielen Bohrstellen zum unkontrollierten Austritt von giftigen Gasen. Foto: Fracking; Urheber Ostroff Law CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS) Die Daten wiesen einen eindeutigen Zusammenhang nach Auch im Trinkwasser in den betroffenen Gegenden konnten bereits Kontaminationen nachgewiesen werden. Forscher der Harvard T.H Chan School of Public Health haben in einer Studie nun noch einen weiteren wichtigen Aspekt untersucht: Die Belastung für die Atemluft. Ihren Ergebnisse zufolge steigt durch das Fracking die partikuläre Radioaktivität in der Umgebungsluft an. Als Basis für diese Einschätzung dienten die Daten von 157 Stationen des landesweit etablierten RadNet-Messnetzes. Die Auswertung bezog sich zudem auf die Jahre 2001 bis 2017. Die Zahlen ließen dabei keinen Zweifel aufkommen: In den Regionen, in die der Wind wehte stieg die partikuläre Radioaktivität um 0,024 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft an. Zum Vergleich: Bei konventionellen Bohrlöchern liegt der entsprechende Wert lediglich bei 0,004 mBq/m3 Luft. Die radioaktiven Stoffe können sich in den Bronchien festsetzen Die austretende Radioaktivität stammt von sich in den Gesteinsschichten befindlichem Radon. Durch die unkonventionelle Ausbeutung wird das Edelgas freigesetzt und heftet sich in kleinen Clustern an Feinstaubpartikel in der Luft. Dort zerfällt das Radon dann in zwei Radionuklide: Blei-210 und Polonium-210. Werden diese von den Anwohnern eingeatmet, können sich die radioaktiven Stoffe in den Bronchien festsetzen und dort gesundheitsgefährdende Strahlung abgegeben. Zunächst einmal führt dies zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Entzündungen. Langfristig steigt aber auch das Krebs-Risiko. Einige Studien kamen zu dem Ergebnis, dass schon ab einem Anstieg um 0,12 mBq/m3 eine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Die Werte in der Nähe der Fracking-Bohrungen liegen – wie bereits dargestellt – in etwa doppelt so hoch. Via: Nature Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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