Klimaschutz kostet Geld und erfordert in zahlreichen Bereichen deutliche Investitionen und Veränderungen. Aber auch Nichtstun ist keine wirkliche Option. Denn schon heute entstehen Schäden durch Wetterextreme wie etwa Fluten, Stürme oder Dürren deutliche Schäden. Doch das ist nur ein Ausblick auf die Zukunft. Denn künftig werde auch essenzielle Infrastrukturen wie etwa die Energieversorgung und die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt werden. Forscher:innen kommen in einer Studie zu dem Schluss, dass der Klimawandel die Weltwirtschaft in 26 Jahren mindestens 38 Billionen US-Dollar pro Jahr kosten wird. Und das sind nur die Kosten, die durch die bisher bereits verursachten Änderungen der Temperaturen und Niederschläge entstehen werden. Sollte es nicht gelingen, den Klimawandel zu stoppen, könnten die ökonomischen Einbußen noch einmal deutlich zunehmen. Deutliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft Ein Team rund um Maximilian Kotz vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat untersucht, wie teuer die Folgen des Klimawandels für die Wirtschaft wirklich werden. Dafür werteten die Forscher:innen 40 Jahre Daten zu Temperaturen, Niederschlägen und Wirtschaftsfaktoren aus insgesamt über 1.600 Regionen aus. Diese Daten verwendete das Team, um zu ermitteln, inwieweit die Änderungen der Temperaturen und Niederschlägen die örtliche Wirtschaft beeinflusst haben. Auf Basis dieser Ergebnisse haben die Forscher:innen dann ein Model erstellt, mit dessen Hilfe sie die Entwicklung über die nächsten 26 Jahre hinweg prognostizieren. In der Simulation wurde gezeigt, wie sich die bereits jetzt nicht mehr vermeidbaren Klimafolgen auf die Weltwirtschaft auswirken werden. Das Team kam zu dem Schluss, dass die Weltwirtschaft durch die bereits verursachten Klimaänderungen erheblichen Schaden nehmen wird – unabhängig davon, wie erfolgreich die Klimaschutzmaßnahmen der nächsten Jahre sein werden. Die Modelberechnungen prognostizieren Kosten von mindestens 38 Billionen US-Dollar. „Unabhängig von der künftigen Emissionsentwicklung wird die Weltwirtschaft Einbußen von 19 Prozent in den nächsten 26 Jahren erleiden„, schreiben die Forscher:innen. 38 Billionen US-Dollar Schaden pro Jahr „Unsere Analyse zeigt, dass der Klimawandel in fast allen Ländern der Welt – auch in hochentwickelten wie Deutschland, Frankreich und den USA – innerhalb der nächsten 25 Jahre massive wirtschaftliche Schäden verursachen wird. Diese kurzfristigen Schäden sind das Ergebnis unserer früheren Emissionen. Wir werden mehr Anpassungsbemühungen benötigen, wenn wir zumindest einige von ihnen vermeiden wollen„, erklärt Seniorautorin Leonie Wenz vom PIK. Bereits jetzt übersteigen die Kosten, die der Klimawandel verursachen wird, die Ausgaben, die für einen effizienten Klimaschutz nötig wären, recht deutlich, nämlich ungefähr um das Sechsfache. Das Team sieht deshalb akuten Handlungsbedarf, und sei es allein aus wirtschaftlichen Gründen. „ Dies zeigt deutlich, dass der Schutz unseres Klimas viel billiger ist als das Nichtstun – und das selbst ohne Berücksichtigung nicht-wirtschaftlicher Auswirkungen wie dem Verlust von Leben oder der Biodiversität Wir müssen unsere Emissionen drastisch und sofort reduzieren – wenn nicht, werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch größer werden und bis 2100 bis zu 60 Prozent des globalen Durchschnitts betragen. Dies zeigt deutlich, dass der Schutz unseres Klimas viel billiger ist als das Nichtstun – und das selbst ohne Berücksichtigung nicht-wirtschaftlicher Auswirkungen wie dem Verlust von Leben oder der Biodiversität„, so Wenz. Auswirkungen werden unterschätzt Das Team betont außerdem, dass die Prognosen die wahren Auswirkungen wahrscheinlich eher unterschätzen. „Obwohl wir mehrere Klimakomponenten erfasst haben, für die wirtschaftliche Auswirkungen bekannt sind, ist unser Abschätzung nicht vollständig. Wichtige Effekt wie die Folgen von Hitzewellen, dem Meeresspiegelanstieg, tropischen Zyklonen und Kipppunkten sind nicht berücksichtigt. Auch nicht-marktwirtschaftliche Effekte wie diejenigen auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit fehlen„, so die Forscher:innen. Dabei werden die Länder in den Tropen am stärksten leiden, da sie von vornherein wärmer sind und weitere Erhöhungen der Temperaturen dort am schädlichsten sein werden. Hinzu kommt, dass diese Länder auch über die wenigsten Ressourcen verfügen. „Es liegt an uns zu entscheiden: Strukturwandel hin zu einem erneuerbaren Energiesystem ist notwendig für unsere Sicherheit und wird uns Geld sparen. Auf dem Weg, auf dem wir uns derzeit befinden, wird es zu katastrophalen Folgen kommen„, so Anders Levermann, Koautor der Studie. via Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter