Fischernetze bestehen heutzutage in der Regel aus Nylon und verrotten daher nicht. Dies wird immer dann zum Problem, wenn ein solches Netz im Meer verloren geht. Denn dann kann daraus für viele Tiere eine tödliche Falle werden. Robben, Seelöwen, Schildkröten und größere Fische verheddern sich immer wieder in solchen sogenannten Geisternetzen und sterben einen sinnlosen Tod. Experten schätzen dabei, dass sich weltweit noch rund 50.000 alte Fischernetze in den Weltmeeren befinden. Eine niederländische Initiative namens „Healthy Seas“ hat sich daher des Problems angenommen und macht aus den alten Fischernetzen eine Nylonfaser, die dann bei der Produktion von Socken verwendet wird. Unter der Marke Star Socks werden diese im Supermarkt verkauft.


Taucher holen die alten Netze aus Mittelmeer, Adria und Nordsee

Freiwillige Tauchteams holen die alten Netze dabei zunächst aus der Nordsee, der Adria und dem Mittelmeer. Diese werden dann wiederum durch das italienische Unternehmen Aquafil aufbereitet und zu einer neuen Nylonfaser verarbeitet. Auf dem Markt vertrieben wird das Garn aus recyceltem Nylon unter dem Namen „Econyl“. Neben Fischernetzen werden bei der Produktion natürlich auch noch weitere alte Nylonreste verarbeitet. Den Angaben des Unternehmens zufolge hatte das Öko-Nylon dabei einen enorm positiven Einfluss auf Klima und Umwelt. So konnten auf diese Weise im vergangenen Jahr 100.000 Tonnen CO2 und zwei Millionen Gigajoule Energie eingespart werden.


Recyclingsocken können einen Teil zur Lösung des Problems beitragen

Nylon eignet sich dabei grundsätzlich extrem gut zum Recycling und kann quasi ohne Qualitätsverlust mehrmals verwendet werden. Dennoch werden alte Fischernetze noch immer deutlich zu oft einfach im Meer versenkt – trotz eines längst existierenden internationalen Verbots. Dies legen zumindest die Daten des Ocean Cleanup Projekts nahe. Dabei untersuchten Forscher eine 3.500.000 Quadratmeter große Fläche im Pazifik und erstellten eine genaue Bestandsaufnahme des dort vorhandenen Plastikmülls. Das erschreckende Ergebnis: Es war deutlich mehr Müll vorhanden als gedacht – und es wurden auch zahlreiche Geisternetze entdeckt. Dank der niederländischen Recycling-Initiative kann nun jeder beim Sockenkauf seinen Teil dazu beitragen, die Anzahl der gefährlichen Nylonnetze im Meer zu reduzieren.

Via: Healthy Seas

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