Das Lichtspektrum zwischen 400 und 700 Nanometern ist unser optisches Zuhause. Weder der Mensch noch die meisten anderen Säugetiere können Wellenlängen weit darüber und darunter wahrnehmen. Wir selbst basteln uns technische Sehhilfen wie Nachtsichtbrillen, um Infrarotlicht in der Nacht sichtbar zu machen. Ist es möglich, den Augen ein Upgrade zu geben, dass uns ohne weitere Hilfsmittel nachtsichtig macht? Bei Mäusen ist das gelungen. Manipulierte Mäuse können im Dunkeln sehen Das Gehirn der Mäuse konnte die neuen Infos interpretieren Forscher der University of Massachusetts Medical School haben sich mit Forschern der University of Science and Technology of China für ein Nanopartikel-Experiment zusammengetan. Sie schufen winzige Nanoantennen, die sie versuchsweise in die Blutbahn von Mäusen injizierten. Die Partikel erreichten die Augen und verankerten sich dort an den Fotorezeptoren. Diese Rezeptoren dienen der Lichtwahrnehmung. Durch die neue erworbene Ausstattung konnten die Tiere plötzlich sogenanntes nahes Infrarot (NIR) wahrnehmen, das für sie (und für den Menschen) normalerweise im nicht-sichtbaren Bereich liegt. Dem Gehirn gelang es ohne weiteres, die Informationen zu verarbeiten und zu interpretieren. Die Nanopartikel absorbieren IR-Licht bei einer Wellenlänge von 980 Nanometern und wandeln diese in 535 Nanometer um. Menschen sehen diese Wellenlänge grün. Nebenwirkungen hatte die Behandlung kaum. Bei einigen Mäusen trübten sich die Hornhäute für ein paar Tage, nach einer Woche war alles wieder okay. Die Wissenschaftler glauben, dass die Technik auch beim Menschen funktioniert, zum Beispiel um Sehschwächen zu behandeln und Augenkrankheiten zu heilen. Ein Vorstoß in Richtung Transhumanismus? Von einem Upgrade gesunder Augen in Richtung Nachtsichtigkeit sprechen sie nicht. Allerdings erwähnt der führende Forscher die Möglichkeit, »alle verborgenen Informationen von NIR- und IR-Strahlung im Universum zu sehen, die mit unseren bloßen Augen nicht sichtbar sind.« Also doch ein Vorstoß in Richtung Transhumanismus? Die Zeit wird’s zeigen. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter