Das Konzept, Schlamm bei der Behandlung von Wunden zu verwenden, geht auf Kulturen vor Tausenden von Jahren zurück. Und das durchaus mit Recht. Forscher der Mayo Clinic und der Arizona State University fanden heraus, dass eine bestimmte Art von Lehm tatsächlich antibakterielle Wirkung entfaltet – und das sogar gegen multiresistente Bakterien.


Lehm aus Oregon hilft gegen multiresistente Bakterien

Bei der von den Forschern als antibakteriell klassifizierten Lehmart handelt es sich um blauen Lehm aus dem US-Bundesstaat Oregon. „ We showed that this reduced iron-bearing clay can kill some strains of bacteria under the laboratory conditions used, including bacteria grown as biofilms, which can be particularly challenging to treat„, so Robin Patel, ein Mikrobiologe und Spezialist für Infektionskrankheiten von der Mayo Clinic. Sogenannte Biofilme entstehen, wenn Bakterien sich auf Oberflächen ansiedeln und einen Film oder eine Schutzschicht entwickeln, um sich gegen Antibiotika zu schützen.


Die Forscher untersuchten die antibakteriellen Effekte des Lehms im Labor. Dabei fanden Sie heraus, dass der Lehm gegen Bakterien wie Escherichia coli und Staphylococcus aureus wirkt – inklusive multiresistenter Stränge wie CRE und MRSA. Mit einer Lehm-Suspension konnte gegen Bakterien in verschiedenen Schutzstadien vorgegangen werden.

Die Forscher weisen darauf hin, dass die Ergebnisse noch vorläufig und nur bedingt aussagekräftig sind. Die Labortests sind auch erst der erste Schritt, wenn es darum geht, die Bedingungen in einer echten Wunde nachzustellen. Außerdem warnen die Forscher ausdrücklich davor, dass nicht alle Arten von Lehm tatsächlich antibakteriell wirken. Manche könnten das Wachstum der Erreger sogar beschleunigen. Das Team will nun untersuchen, welche Eigenschaften des Lehms ihm die antibakterielle Wirkung verleihen und wie diese reproduziert werden könnten. Am Ende soll eine Verbindung entstehen, die die antibakterielle Wirkung des Lehms hat, aber kontrolliert und künstlich hergestellt werden kann.

Antibiotika: Die Welt in der Krise

Im Dezember 2016 hat die UN erklärt, dass die zunehmende Antibiotikaresistenz von Bakterien zu einer globalen Krise geworden ist. Die Menschheit kommt mit der Entwicklung neuer, noch potenterer Antibiotika nicht nach, und es besteht dringender Bedarf an neuen Behandlungsmethoden. Interessante Ansätze diesbezüglich gibt es. Nun kommt also der Lehm aus Oregon dazu.

via Mayo Clinic

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