Die Nachfrage nach Strom schwankt von Sekunde zu Sekunde. Gleichzeitig lassen sich die Kraftwerke aber nicht immer so flexibel an den aktuellen Bedarf anpassen. Weil aber Stromspeicher auch noch nicht in ausreichend großer Zahl zur Verfügung steht, führt dies zu der Situation, dass Kraftwerksbetreiber manchmal gar nicht wissen, wohin mit dem gerade produzierten Strom. In Deutschland kommt es daher teilweise sogar zu negativen Preisen an der Leipziger Strombörse. Wer den Strom abnimmt, muss dann also nicht nur nichts bezahlen, sondern erhält dafür sogar noch Geld. Im US-Bundesstaat New York nutzt ein Gaskraftwerk diese überschüssige Energie nun aber auf andere Art und Weise: Die Betreiber dort lassen nach Bitcoins schürfen. Was zunächst etwas merkwürdig klingt, könnte durchaus Sinn ergeben. Bild: Bitcoin, Zach Copley, Flickr, CC BY-SA 2.0 Aktuell werden täglich 5,5 Bitcoins geschürft Verständlich wird die Aktion, wenn man weiß, wie neue Einheiten der digitalen Währung entstehen. Denn dazu müssen Computer komplexe Rechenoperationen lösen – was enorme Mengen an Strom frisst. Bitcoin-Mining ist daher aktuell nur noch in Regionen profitabel, wo die Strompreise sehr günstig sind. Fallen hingegen quasi keine Kosten an, weil der Strom ohnehin produziert wurde und sich kein anderer Abnehmer findet, winkt eine durchaus beträchtliche Gewinnspanne. So werden im Fall des US-Gaskraftwerks aktuell rund 5,5 Bitcoins pro Tag geschürft. Legt man den aktuellen Kurs zugrunde, ergibt sich ein Wert von immerhin 45.000 Euro. Aktuell scheint es sich also durchaus um ein lohnenswertes Geschäft zu handeln, selbst wenn man die Anschaffungskosten für die benötigten Hochleistungsrechner mit einbezieht. Langfristig bringt das Modell einige Fragezeichen mit sich Ganz neu ist die Idee zudem auch nicht. Denn vor einiger Zeit flogen Mitarbeiter eines ukrainischen Atomkraftwerks auf, die ebenfalls die vor Ort produzierte Energie zum Bitcoin-Mining nutzten. Die Firma Greenidge Generation scheint nun aber die erste zu sein, die dieses Geschäftsmodell offiziell und legal umsetzt. Ob sich das Mining aber auch langfristig lohnen wird, bleibt abzuwarten. Denn zum einen ist der Preis der Bitcoins stark schwankend. Hinzu kommt: Die notwendigen Rechenoperationen werden im Laufe der Zeit ebenfalls komplexer – was neue Investitionen erfordern könnte. Und nicht zuletzt wird aktuell von Seiten der Politik daran gearbeitet, die Menge an überschüssigem Strom deutlich zu reduzieren. Via: Engadget Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter