Derzeit konzentriert sich der Klimaschutz vor allem auf die CO2-Ersparnis, doch das hat seine Grenzen. Weder die moderne Industrie noch die Mobilität lässt sich so schnell umbauen wie gewünscht. Der Prozess ist steinig, kostenintensiv und enorm komplex. Während die einen Länder ambitionierte Emissionssenkungen anstreben, drehen die anderen richtig auf, sodass am Ende eher ein Nullsummenziel herauskommt. Zum Glück ist der CO2-Kreislauf keine Einbahnstraße: Wie wäre es, gleichzeitig auch den umgekehrten Weg zu gehen? Die USA haben einen neuen CO2-Plan Die vier größten Projekte binden allein 1 Millionen Tonnen pro Jahr Genau das macht nun die die US-amerikanische Regierung, die nun 3,5 Milliarden Dollar für die Abscheidung und Speicherung von CO2 aus der Luft ausgeben will – das sind ungefähr 3,3 Milliarden Euro. Das Förderprogramm umfasst mehrere Projekte, die vier größten davon sollen pro Jahr mindestens 1 Million Tonnen Treibhausgas aus der Luft filtern. Die jeweiligen Technologien befinden sich noch in der Entwicklung, das Energieministerium möchte ihnen mit dem Geld zum Durchbruch verhelfen. Auch die Ozeane geraten ins Visier, denn sie enthalten ebenfalls Industrie-Emissionen, die entfernt werden sollen. Der Weltklimarat IPCC erachtet die CO2-Abscheidung und -Speicherung mittlerweile als notwendig, während solche Techniken vor kurzem noch als Ausweichmanöver der verantwortlichen Konzerne angesehen wurden. Emissionssenkungen sind nun einmal nicht sehr beliebt. Eine „wesentliche Waffe im Kampf gegen die Klimakrise“ Die Biden-Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, um 2050 das Null-Emissionsziel zu erreichen. Dabei liegt die größte Herausforderung noch darin, das Kohlenstoffdioxid kostengünstig und effektiv einzulagern. Energieministerin Jennifer Granholm sieht „die Beseitigung von Kohlenstoff aus der Luft durch direkte Luftabscheidung und sichere Speicherung“ als eine „wesentliche Waffe im Kampf gegen die Klimakrise“ an. Ideen zur CO2-Speicherung kursieren nun schon seit einigen Jahren. In Marokko existiert beispielsweise eine Algenfarm, die dazu dient, den Kohlenstoff aus der Luft zu filtern und biologisch einzulagern. Die Japaner haben einen Zement erfunden, der mehr CO2 bindet als bei der Produktion freigesetzt wird. Und in Island soll ein unterirdischer Speicher die Emissionen von 250 Haushalten auffangen. Das sind nur drei Projekte von vielen, die zeitgleich rund um den Erdball laufen. Quelle: derstandard.at Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter