Strom ist in Deutschland teuer – und das Ende der Preisspirale scheint derzeit nicht in Sicht. Dieser Umstand steht den Plänen, den Straßenverkehr zu elektrifizieren, diametral entgegen, denn Mobilität sollte auch für den Durchschnittsbürger bezahlbar bleiben. Der Verband der Automobilindustrie in Deutschland sieht nicht nur diesen Kritikpunkt und hat deshalb einen 15-Punkte-Plan erstellt, der den Weg zum »E-Auto für alle« freimachen soll.


Strom tanken soll bezahlbar bleiben

Strompreis frei von Steuern und EEG-Umlagen

Firmen entwerfen und produzieren Dinge, damit diese gekauft werden: Dieser schlichte Fakt liegt den Forderungen der deutschen Automobilindustrie zugrunde, die bis zum Jahr 2025 150 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren möchte. Die 15 Punkte sollen die Hindernisse beseitigen, die oftmals noch einer Kaufentscheidung für Elektroautos entgegenstehen. In vorderster Front wäre hier der Preis für den Ladestrom zu nennen, der nach Meinung des Verbandes garantiert günstig sein soll. Dieser soll nicht nur von der EEG-Umlage, sondern auch von der Strom-Besteuerung ausgenommen werden. Außerdem verlangen die Lobbyisten 100-prozentigen Ökostrom, um den Umweltschutz zu wahren.

Pro Woche sollen 2.000 neue Ladepunkte entstehen

Der VDA macht sich auch Gedanken um den Bezahlvorgang. Die Bundesregierung plant derzeit noch Kartenlesegeräte an sämtlichen Ladesäulen, die Automobilunternehmen wünschen sich hingegen eine modernere Version. Smart Pay soll bei ihnen im Mittelpunkt stehen, zügig und vertragsbasiert. 2030 soll es nach ihren Wünschen über eine Million Ladepunkte im Land geben, zu diesem Zweck müssen jede Woche 2.000 + Ladestationen neu entstehen. Das ist ein durchaus hehres Ziel, denn aktuell sind es nur ungefähr 300 Stromtankstellen, die alle 7 Tage ans Netz gehen. Highspeed ersetzt den Schneckengang, so lautet das Motto.


Noch mehr Punkte auf der umfangreichen Wunschliste

Auch der Anteil der Schnellladestationen muss sich laut VDA dringend erhöhen, weil diese den Kunden den größten Nutzen bringen. Das Stromnetz benötigt eine entsprechende Anpassung, damit die nötige Leistung auch wirklich zur Verfügung steht. Mit Förderprogrammen und Bauvorschriften soll der Staat weiterhin dafür sorgen, dass Arbeitgeber, Einkaufszentren und private Hausherren Ladestationen in ihre (Ausbau-)Planungen mit einbeziehen. Der Umweltbonus für CO2-arme Fahrzeuge soll bleiben, außerdem müsse ein Wiederverwendungsmarkt für Akkus etabliert werden. Ein jährlicher Lagebericht zur E-Mobilität durch die Bundesregierung und die EU-Kommission steht ebenfalls auf der Wunschliste der VDA.

Quelle: heise.de

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