Tesla investiert schon seit vielen Jahren enorme Summen in den Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur. Erst vor kurzem gab der Autobauer bekannt, den tausendsten sogenannten Supercharger in Deutschland in Betrieb genommen zu haben. Bisher allerdings profitieren davon lediglich die Tesla-Fahrer. Wer hingegen ein anderes Elektroauto fährt, muss nach alternativen Lademöglichkeiten Ausschau halten. Für die Bundesregierung ist diese Situation eher unglücklich. Denn sie versucht, den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Damit soll den Menschen die sogenannte Reichweitenangst genommen werden. Der Hintergrund: In Befragungen geben noch immer vergleichsweise viele Menschen an, sich grundsätzlich den Kauf eines Elektroautos vorstellen zu können. Letztlich entscheiden sie sich dann aber doch wieder für einen Verbrennungsmotor, weil sie Angst haben, mit leerem Akku und ohne Lademöglichkeit liegen zu bleiben.


Bild: Avda, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Tankstellen können auch von allen Autofahrern genutzt werden

Experten betonen schon seit einiger Zeit, dass diese Angst eher unbegründet ist. Gleichzeitig lässt sie sich wohl nur bekämpfen, indem ausreichend Ladepunkte geschaffen werden. Gleichzeitig ist es aber nicht besonders effizient, mehrere Infrastrukturen parallel aufzubauen, die dann immer nur von einem Teil der Elektroautos genutzt werden können. Schließlich können auch Tankstellen von allen Autos mit Verbrennungsmotor angesteuert werden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat daher angekündigt, entsprechende Verhandlungen mit Tesla aufzunehmen. Das Ziel: Die Supercharger sollen von allen Elektroautofahrern genutzt werden können. Auf grundsätzliche Ablehnung dürfte er damit bei Tesla nicht stoßen. Immerhin hat der Autobauer ein ähnliches Konzept vor einigen Jahren schon einmal selbst ins Spiel gebracht. Nichtsdestotrotz dürften die Verhandlungen nicht einfach werden, denn Tesla dürfte kein Interesse daran haben, ohne Gegenleistung Infrastruktur für die Konkurrenz zu errichten.

Bei den Kosten soll die Transparenz erhöht werden

Die Initiative von Scheuer geht zudem noch weiter. Er will das aktuelle Durcheinander an verschiedenen Bezahlsystemen ordnen und am liebsten eine zentrale Abrechnungsvariante für alle Ladesäulen etablieren. Am sinnvollsten wäre dabei die Nutzung einer entsprechenden App auf dem Smartphone. Gleichzeitig sollen die abgerechneten Preise für die Autofahrer transparenter werden. Bei klassischen Tankstellen ist dies bereits heute der Fall. Hier gibt es zahlreiche Preisvergleichs-Apps. Wer allerdings sein Elektroauto laden möchte, erfährt oftmals erst vor Ort den konkreten Preis. Ein wirklicher Wettbewerb kann so nicht entstehen. Hier möchte sich der Verkehrsminister mit dem Bundeswirtschaftsministerium in Verbindung setzen und entsprechende Mechanismen etablieren. Parallel dazu soll zudem die Suche nach einer freien Ladestation erleichtert werden. Echtzeitdaten und intelligente Systeme könnten so im besten Fall auf direktem Weg zum nächsten freien Ladeplatz leiten.


Via: Ecomento

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.