Im Land der Faxgeräte tut sich was: Die Polizei in NRW macht einen großen Schritt hinein ins digitale Zeitalter, mit Tablets und einer Vernehmungs-App. Damit sollen Vernehmungen bürgerfreundlicher und flexibler werden – und für Zeugen in vielen Fällen deutlich bequemer. Innenminister Reul von der CDU lobt den Fortschritt schon jetzt.


Symbolbild: deutsche Polizei

2.500 neue Tablets für flexible Vernehmungen

Vernehmungen direkt vor Ort, nicht erst nach aufwändiger Terminierung in der Polizeidienststelle: Die neue App der NRW-Polizei macht es möglich. Ob Täter, Opfer oder Zeugen, alle Vernehmungen sollen sich über die damit ausgerüsteten 2.500 Tablets flexibel gestalten lassen, und zwar sowohl für die Ermittlungen der Kriminalpolizei als auch für die Verkehrskommissariate. Zuständig für die Technik ist das Landesamt für Zentrale polizeiliche Dienste.

»Wir wollen noch bürgerfreundlicher werden«

Innenminister Reul äußert sich Thema wie folgt: »Die Polizei in Nordrhein-Westfalen muss für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet sein. Wir wollen noch bürgerfreundlicher werden und die Arbeit für die Polizistinnen und Polizisten vereinfachen.« Die klassische Vernehmung im Büro kann nun problemlos schnellen Vernehmungen am Arbeitsplatz, im Krankenhaus, im Gefängnis, in den privaten Wohnräumen oder am Tatort weichen. Die App ist erst einmal für erwachsene Personen gedacht, sie soll datenschutz- und rechtskonform sein. Die Vernommenen unterzeichnen ihre Aussage zum Abschluss virtuell auf dem Tablet.


Ein Sprecher des Landesamtes für Zentrale polizeiliche Dienste sagt der deutschen Presseagentur (dpa): »Ein erneutes Erscheinen bei der Polizei oder ein weiteres Aufsuchen von beispielsweise Verletzten im Krankenhaus ist somit nicht mehr notwendig.« Getestet werden Soft- und Hardware seit September 2024 in den Städten Düren und Aachen, außerdem intern beim Landeskriminalamt. Ab Februar startet die Verteilung an weitere Dienststellen des Bundeslandes.

Demnächst auch Vernehmung Minderjähriger nötig

Demnächst soll auch die Vernehmung Minderjähriger per App möglich sein, dafür stehen noch einige Ergänzungen an. Vor allem traumatisierte Kinder und Jugendliche könnten davon profitieren, weil eine Vernehmung in einem sicheren, vertrauten Umfeld möglich wird.

Quelle: golem.de

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