Die Circle Line gehört zu den berühmtesten U-Bahnstrecken der Welt und führt einmal um die Londoner Innenstadt herum. Ein Teil der Infrastruktur stammt dabei bereits aus dem Jahr 1863. Als Rundlinie ist die Strecke aber auch berüchtigt für ihre Verspätungen. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass es keine Endhaltestellen gibt, an denen kleinere Verspätungen wieder aufgeholt werden können. Wie die britische Zeitung The Independent nun berichtet, hat eine amerikanische Architekturfirma daher nun einen interessanten Alternativvorschlag präsentiert: Die Gleise sollen durch unterschiedlich schnelle Laufbänder ersetzt werden.


Laufbänder sollen auf mehr als zwanzig Stundenkilometer beschleunigen

Den Kalkulationen des Unternehmens zufolge würde dies die Reisedauer im Schnitt sogar verkürzen, weil kein Passagier mehr auf den nächsten Zug warten muss und die Haltedauer an den einzelnen Stationen wegfällt. Dabei sollen drei Laufbänder nebeneinander liegen. Ähnlich wie auf der Autobahn ist dabei die rechte Spur die langsamste und die linke Spur die schnellste. Das komplexe an der Sache: Die Laufbänder sollen an den Stationen ein vergleichsweise langsames Tempo haben, in den Tunneln aber die Geschwindigkeit erhöhen. So ist für die rechte Spur an den Bahnhöfen ein Tempo von knapp fünf Stundenkilometern vorgesehen. Die linke Spur soll im Tunnel dann aber auf bis zu 24 Kilometer pro Stunde beschleunigen.


Auch Pubs und Restaurants sind eingeplant

Zusätzlich zu den Ein- und Ausstiegsstationen haben die Architekten am Rande der Laufbänder auch Pubs oder Restaurants eingeplant. Dies könnte den legendären Circle Line Pub Crawl erheblich vereinfachen. Bei diesem traditionellen Kneipenbummel ist es das Ziel, an jeder Station der Cirlce Line einen Pub aufzusuchen und dort ein Bier zu trinken. Am Ende dieser Tour könnte sich die Fahrt auf den Laufbändern dann aber als durchaus problematisch erweisen. Bisher jedenfalls sind in den Entwürfen des Architekturbüros noch keine Haltegriffe oder Geländer vorgesehen.

Via: Treehuger

4 Kommentare

  1. Horst

    9. September 2015 at 14:01

    Wie soll das mit der unterschiedlichen Geschwindigkeit im Tunnel und an den Stationen gehen?
    Ein Laufband ist doch endlos, oder besteht das womöglich aus Segmenten? Dann wird es Probleme für Rollstuhlfahrer und Krüken- und/oder Gehstockgänger geben!?

  2. Max L.

    9. September 2015 at 15:14

    Die technischen Details einer möglichen Umsetzung in London sind noch nicht bekannt. In Toronto gibt es aber ein von ThyssenKrupp entwickeltes Laufband, das bereits verschiedene Geschwindigkeiten beherrscht. Wie es funktioniert wird unter anderem in diesem Artikel erklärt: http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/umwelt-technik/schnelles-laufband-laeufst-du-noch-oder-fliegst-du-schon-13231284.html

    Hier gibt es auch ein kurzes Video einer Fahrt mit diesem Laufband: https://vimeo.com/124059385

  3. Horst

    9. September 2015 at 15:23

    Im Beitrag zu dem Laufband in Toronto steht „Wer körperlich nicht beeinträchtigt ist und seinen Körper ab und an gerne belastet, der wählt die sportliche Variante. Das auch, da das Laufband nur dann ein schnelleres Fortkommen verspricht, wenn man nicht darauf stehen bleibt, sondern läuft oder besser gesagt schnell geht. Dass man sich dabei an wie angewurzelt dastehenden Passagieren samt ihrer umgehängten Taschen und Beutel vorbeischlängeln muss, mindert das Vergnügen entscheidend.“

    Es bleibt also abzuwarten ob und wie das in London realisiert wird.

  4. Hans

    11. September 2015 at 13:25

    Das ist meine Idee !!!

    hatte ich schon vor vielen Jahren 🙂

    Habe aber auch an die Rollstuhlfahrer, bzw. insbesondere an die Leuten, die noch ohne Rollstuhl unterwegs sind, oder Eltern mit Kindern/Babys/Kinderwagen gedacht. Wenn das funktioniert, ist es denke ich genial ! ! !

    Mitfahrende Kneipen/Restaurants/Discos wären natürlich ein Luxus/Genial/Fantastisch daran habe ich noch nicht gedacht

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