Es ist mal wieder so weit, die Zeitumstellung steht kurz bevor: Am Sonntag, den 31. Oktober um 3 Uhr gewinnen wir alle eine Stunde dazu und stellen die Zeiger der Uhr zurück. Eigentlich sollte diese nicht gerade beliebte Tradition längst ein Ende haben, immerhin stimmten 84 Prozent der Bürger einer repräsentativen Umfrage dafür, den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit endgültig zu stoppen. Aus Deutschland trudelten besonders viele Stimmen gegen die saisonale Zeitumstellung ein, doch die EU tut sich schwer, den Bürgerwunsch zu realisieren.


Die Zeitumstellung steht wieder an – weil die EU sich nicht einig wird

EU-Kommission und Parlament wollten dem Bürgerwillen folgen

2018 wollte die EU-Kommission wissen, was die Bürger von der Zeitumstellung halten. Das Ergebnis war eindeutig: nicht viel. Der damalige Komissionspräsident Jean-Claude Junker verkündete, dem Willen der Menschen folgen zu wollen, das Parlament stimmte im März 2019 ab und sprach sich ebenfalls für eine Abschaffung aus. Anvisiert wurde damals das Jahr 2021, das sich mittlerweile dem Ende zuneigt. Und was machen wir nächste Nacht? Richtig, die Zeiger zurückdrehen!

Es hakt im Getriebe, denn die EU-Länder können sich derzeit nicht darauf einigen, ob sie nun eine dauerhafte Winter- oder Sommerzeit möchten. Slowenien führt derzeit den Vorsitz der EU-Staaten, die Sprecherin lässt verlauten: Es gäbe nichts Neues, keine Einigung. Unter der derzeitigen Ratspräsidentschaft hätten auch keine Debatten zu diesem Thema stattgefunden. Intensives Bemühen sieht anders aus.


Hat der Kommissionspräsident zu viel versprochen?

Wirft man einen Blick auf die Ränder der EU-Zone, kristallisiert sich das Problem deutlich heraus: Bei Dauer-Sommerzeit wäre es in Spanien im Winter bis 10 Uhr morgens dunkel. Wenn hingegen die Winterzeit für immer bleibt, dürfen die Warschauer die Sommersonne bereits um 3 Uhr morgens genießen. Einigen sich diese so unterschiedlichen Parteien nicht, gäbe es einen Flickenteppich in der EU, der zum Beispiel einheitliche Fahrpläne kaum noch möglich macht. Hat der Kommissionspräsident also zu viel versprochen? Es sieht ganz danach aus.

Umfragen verschiedener Krankenkassen ergeben, dass zahlreiche Menschen unter der Zeitumstellung leiden. Schlafprobleme, Gereiztheit und Müdigkeit treten regelmäßig zu den fraglichen Zeiten auf. Auch psychische Probleme werden in Umfragen genannt. Laut KKH finden 78 Prozent der Deutschen die Zeitumstellung zumindest überflüssig, nur 17 Prozent möchten daran festhalten. Diese 17 Prozent werden wohl ihren Wunsch erfüllt bekommen.

Quelle: aerzteblatt.de

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