China hat ein Problem: Etwa ein Fünftel des Ackerlandes im Reich der Mitte ist mit Giftstoffen verseucht, deren Anteil über den von der Regierung festgesetzten Grenzwerten liegen. Als Folge davon musste China 2015 für 31,2 Milliarden US-Dollar Sojabohnen importieren – was gegenüber dem Jahr 2008 eine Steigerung um fast die Hälfte ist. Wissenschaft und Unternehmen arbeiten zusammen, um das Problem zu lösen. Kurzfristig könnten Farmen in Containern und Vertical Farming die Lösung sein.


Farm im Container

Die Umweltverschmutzung in China macht auch vor den Nahrungungsmitteln nicht mehr halt. In der Provinz Quangdong waren 2013 44 Prozent aller damals genommenen Reisproben stark mit Cadmium belastet. Insgesamt sind etwa 14 Prozent aller Körnerpflanzen in China massiv mit Schwermetallen wie etwa Blei, Arsen und Cadmium belastet.


Das Startup Alesca Life Technologies aus Peking testet derzeit Farmen in Containern, um für das Problem eine Lösung zu finden. Dazu nutzt das Unternehmen ausgediente Schiffscontainer, die in Indoor-Farmen umgewandelt werden. Alesca Life Technologies baut in diesen Farmen unter anderem Erbsen, Kohl, Senfkörner und Rucula an. Die Bedingungen im Inneren des Containers können via App überwacht werden.

Vertikales Farmen als Lösungsansatz

Alesca Life Technologies ist mit seinen Bemühungen nicht alleine. Mehrere Unternehmen und Wissenschaftler forschen an Alternativen zum Anbau von Nutzpflanzen. So forscht Yang Qichang vom Institute of Environment and Sustainable Development in Agriculture an der Chinese Academy of Agricultural Sciences an einem System zum vertikalen Farmen. Insbesondere konzentrieren sich seine Untersuchungen darauf, welches Spektrum des sichtbaren Lichts sowohl das Pflanzenwachstum optimal unterstützt als auch energiesparend erzeugt werden kann. Sein System führt bereits zu Erträgen, die zwischen 40 und 100 Prozent größer sind als die von traditionellen Feldern von gleicher Größe.

„Using vertical agriculture, we don’t need to use pesticides and we can use less chemical fertilizers – and produce safe food“, erklärte der Forscher gegenüber Bloomberg.

Auf lange Sicht eine Lösung

Es sollte jedoch klar sein, dass solche Lösungen nur kurz- und mittelfristig praktikabel sind. Auf längere Sicht sollte China unbedingt daran arbeiten, das Verschmutzungsproblem in den Griff zu bekommen. Das dient nicht nur für das Ackerland, sondern auch für die Luftqualität in Ballungszentren. Während viele andere Länder sich vom Reich der Mitte eine Scheibe abschneiden könnten, wenn es um erneuerbare Energien geht, hat das Land dennoch auch weiterhin erhebliche Probleme mit grassierender Umweltverschmutzung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.