Vertikale Farmen sind mehrstöckige Gewächshäuser, die ganzjährig Gemüse, Obst und Kräuter produzieren und oftmals mitten in einer Stadt errichtet werden. Der Vorteil derartiger „Farmen“ ist, dass der Anbau nicht mehr weit bis zum Verbraucher transportiert werden muss. Das spart Zeit, schont die Umwelt und verringert das Risiko möglicher Ernteausfälle. In der hochgelegenen Kleinstadt Jackson im US-Bundesstaat Wyoming soll mit „Vertical Harvest“ eine der modernsten vertikalen Farmen errichtet werden, die in Zukunft 46.000 Kilogramm Obst und Gemüse für die Kleinstadt und das umliegende Tal (Jackson Hole) produziert. Stadt ist schwer zu erreichen und ermöglicht nur eingeschränkten Ackerbau Die Kleinstadt Jackson liegt 1901 Meter über dem Meer. Es herrscht dort nahezu das ganze Jahr ein recht raues Klima, schließlich ist der Ort im Schnitt knapp sechs Monate in eine dicke Schneedecke gehüllt. Der Anbau von Obst und Gemüse auf Feldern ist daher nicht gerade erfolgsversprechend. Dank der dreistöckigen urbanen Farm wird sich das jedoch bald ändern. Mit dem Eigenanbau in den geschützten und effizient arbeitenden Gewächshäusern, kann sich die sonst auch noch schwer zugängliche Stadt weitestgehend selbst mit Obst und Gemüse versorgen. Der Anbau soll auf einer großzügigen Fläche von 1670 Quadratmetern stattfinden. Die Gewächshaus-Planer setzen auch bei der Vertical Harvest Farm auf einen geschlossenen Wasserkreislauf und den Anbau der Pflanzen auf einer Nährflüssigkeit (hydroponisches System). Das spart Ressourcen. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen soll der Wasserverbrauch um bis zu 90 Prozent reduziert werden, während sogar gänzlich auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird. Die Vorteile der vertikalen Farmen liegen also auf der Hand. Bisher gab es unter den Experten allerdings auch immer wieder kritische Stimmen, die den unverhältnismäßig hohen Energieverbrauch anzählten. Mittels eines ausgeklügelten Designs und moderner Beleuchtungstechnik, soll jedoch auch dieses Manko ausgemerzt werden. Lediglich importierte Produkte werden angebaut Vorrangig sollen im Vertical Harvest Produkte in Form von Gemüse, Tomaten und Kräuter angebaut werden, die sonst zur Importware zählen. Das hat zum einen natürlich den Vorteil, dass die Abhängigkeit von langen Lieferketten reduziert wird und zum anderen schädigen die Hightech-Farmen auch nicht die lokale Landwirtschaft. Die aktuellen Renderings des gigantischen, mehretagigen Gewächshauses, zeigen eine riesige Fensterfront, die sich auf der Längsseite des Gebäudes befindet. Durch die Glasfront fällt genügend Licht herein, so dass Strom gespart werden kann. Das Haus ist so konstruiert, dass der Mehrbedarf an Energie für künstliche Beleuchtung nur im Winter existent ist. Somit liegt der ganzjährliche Energiebedarf unter dem Wert, der aufgewendet wird um das Obst und Gemüse erst in die Stadt zu transportieren. Touren durch die Hightech-Farm geplant Nach Inbetriebnahme des mitten in der Stadt gelegenen Hightech-Gartens, soll die Idee und die Umsetzung auch in die Welt hinaus getragen werden. Dafür planen die Schöpfer regelmäßige Besichtigungstouren mit Schulklassen und weiteren Interessierten. Das vertikale Farming gibt zuletzt auch dem Tourismus einen Mehrwert. Die Stadt lebt hauptsächlich vom Skitourismus. Im Zuge des Klimawandels nehmen die schneereichen Tage jedoch kontinuierlich ab. Die Stadt und die Umgebung muss sich also Anpassen und Alternativen für die Zukunft finden. Mit dem Vertical Harvest ist die Kleinstadt Jackson jedoch auf einem guten Weg. Über den aktuellen Stand der Dinge informieren die Projektleiter auch regelmäßig auf der Homepage und der Facebook-Website. Vertical Harvest im Video Bilderquelle: E/Ye Design Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter