Die Idee geht zurück auf den Studenten Justus Benad von der TU Berlin. Anschließend haben Forscher der TU Delft das Thema aufgenommen und treiben es nun gemeinsam mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM voran: Sie wollen das Design von Flugzeugen radikal verändern. Bisher bestehen diese im Wesentlichen aus dem Rumpfwerk, in dem die Passagiere sitzen, sowie den daran angebrachten Flügeln. Dies ist aus aerodynamischer Sicht nicht ganz optimal. Der Ansatz der niederländischen Forscher besteht nun darin, einen sogenannten Nurflügler zu bauen. Wie der Name schon sagt, besteht das Flugzeug dabei im Prinzip nur aus den Flügeln, die in Form eines großen Vs miteinander verbunden sind. Bis Anfang September existierte das Konzept allerdings lediglich in Simulationen am Computer. Dann aber gelang ein erfolgreicher Jungfernflug.


Bild: Malcom Brown

Nach fünf Minuten war der Akku leer

Allerdings setzten die Forscher dabei auf ein deutlich verkleinertes Modell. Mit einer Länge von 2,76 Metern und einer Spannweite von 3,06 Metern konnte das Geräte problemlos auf die Startbahn getragen werden. Anschließend setzte das große Hoffen ein. Denn der Start gilt bei dieser Konstruktionsweise als besonders anspruchsvoll. Ungewünschte aerodynamische Effekte – sogenannte Gierschwingungen – können das Abheben verhindern. Tatsächlich gelang der Start aber weitgehend problemlos. Anschließend blieb der V-Flieger für rund fünf Minuten in der Luft und absolvierte verschiedene Flugmanöver. Bis hierhin konnte der Testflug als voller Erfolg gelten. Bei der Landung traten dann allerdings doch noch die unerwünschten Gierschwingungen auf und es kam zu einer Art Mini-Crash, bei dem das Bugfahrwerk abgebrochen ist. Die Forscher wissen aber bereits, wie sie so etwas zukünftig verhindern können.

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Der Kerosinverbrauch soll um ein Fünftel niedriger ausfallen

Denn das dahinter stehende aerodynamische Problem ist in der Luftfahrt bereits bekannt. Sogenannte Gier-Dämpfer können trotz der Turbulenzen für eine sichere Landung sorgen. Die während des Testflugs gewonnenen Daten werden nun genutzt, um ein digitales Modell des Flugzeugs zu entwerfen. Damit kann für die nächsten Entwicklungsschritte ein Flugsimulator genutzt werden und es muss nicht jedesmal ein Prototyp gebaut werden. In Originalgröße soll der V-Flieger später einmal eine Länge von 55 Metern und eine Höhe von 17 Metern erreichen. Die Flügelspannweite wird bei stolzen 65 Metern liegen. In den Flügeln wiederum ist Platz für 314 Passagiere. Warum aber will man das Design überhaupt so radikal verändern? Die Köpfe hinter dem Projekt hoffen, auf diese Weise den Kerosinverbrauch um rund zwanzig Prozent reduzieren zu können. Daran ist nicht zuletzt KLM interessiert. Denn der Treibstoff ist einer der Hauptkostentreiber von Fluglinien.

Via: TU Delft

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