Krisen können immer auch zur Folge haben, dass sich neue Produkte und Technologien schneller durchsetzen als in normalen Zeiten. So wurde das Zulassungsverfahren für Impfstoffe deutlich beschleunigt. Sollte es den entsprechenden Pharma-Unternehmen tatsächlich gelingen, schon im nächsten Jahr eine wirksame Corona-Impfung entwickelt zu haben, wäre dies vermutlich der Impfstoff mit der kürzesten Entwicklungszeit aller Zeiten. In Tunesien macht die Krise nun aber auch Fortschritte in einem ganz anderen Bereich sichtbar. Denn wer dort aktuell in den Straßen der Hauptstadt Tunis unterwegs ist, muss damit rechnen von der Polizei angehalten zu werden. Dies alleine dürfte noch nicht überraschen. Immerhin hat die Regierung auch dort eine Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Via: Habib M’henni / Wikimedia Commons / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) Die Kontrollierten müssen ihren Ausweis präsentieren Die Besonderheit allerdings: Kontrolliert wird die Einhaltung unter anderem auch von Polizei-Robotern. Diese tragen den Namen PGuards sind rund 250 Kilogramm schwer und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von elf Stundenkilometern. Ausgestattet ist der automatisierte Polizist zudem – ähnlich wie auch selbstfahrende Autos – mit Infrarot- und Wärmebildkameras sowie der Lidar-Technologie. Kommunizieren kann er über ein integriertes Licht- und Soundsystem. Allerdings operiert der Roboter nicht vollkommen autonom, sondern wird von echten Polizisten ferngesteuert. Im Falle einer Kontrolle müssen die angetroffenen Personen dann ihren Ausweis in die Kamera halten. Anschließend haben sie die Möglichkeit, Dokumente zu präsentieren, die einen Ausgang erlauben. Die Analyse der vorgezeigten Papiere übernimmt dann nicht der Roboter, sondern ein menschlicher Polizist. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Die Wirtschaft des Landes steht weitgehend still Entwickelt wurden die PGuards von der Firma Enova Robotics aus der tunesischen Stadt Sousse. Es handelt sich also nicht um teuer aus dem Ausland importierte Technologie, sondern um in der Heimat produzierte Produkte. Grundsätzlich wurde aber auch Tunesiens Wirtschaft von der Krise hart getroffen. Denn das Land ist sehr stark von den Einnahmen aus dem Tourismus abhängig. Diese sind aufgrund der weltweiten Reiseverbote aktuell aber fast auf null gesunken. Auch viele Industrie-Betriebe haben inzwischen die Produktion eingestellt. Dies hängt unter anderem mit der fehlenden Nachfrage aus Europa zusammen. Abgesehen von einigen Branchen wie der Lebensmittelindustrie und dem Gesundheitswesen steht die Wirtschaft des Landes daher aktuell weitgehend still. Die Regierung hofft aber, die Maßnahmen zeitnah wieder lockern zu können – vorausgesetzt die Leute halten sich an die verhängte Ausgangssperre. Dafür sorgen sollen unter anderem die Polizei-Roboter. Via: Business Insider Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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