Videospiele, besonders Egoshooter, stehen bei vielen Menschen schlecht da. Sie machen einen zum Einzelgänger und verleiten zu Gewalt. Wohingegen bei diesen Aussagen eher die eigene Ablehnung und Unwissenheit spricht, haben Forscher von der Universität Toronto eine Studie vorgelegt, die beweist, dass diese Spiele einen positiven Effekt haben können. Spieler vs. Nichtspieler Die Studie hat untersucht, ob Menschen, die häufig Videospiele spielen, einen Vorteil beim Erlernen neuer sensomotorischer Fertigkeiten haben. Dazu haben sie 18 Vielspieler (mindestens drei Mal Pro Woche für mindestens zwei Stunden in den letzten sechs Monaten) und 18 Nichtspieler (keine oder kaum Spielerfahrung in den letzten sechs Monaten) für ein Experiment eingeladen. Dazu sollten sie auf einem Bildschirm mittels einer Maus ein grünes Quadrat im Zentrum eines weißen, sich bewegenden Quadrates positionieren. Das weiße Quadrat bedient sich dabei eines komplexen, sich wiederholenden Bewegungsmusters. Dabei werden die sensomotorischen Fertigkeiten der Probanden getestet, die sie Bewegung auf dem Bildschrim sehen und mit der Handbewegung an der Maus koordinieren müssen. Bessere Hand-Augen-Koordination durch Egoshooter Anfangs zeigten beide Gruppen keine Unterschiede bei dieser Aufgabe. Intensives videospielen scheint den Forschern nach keinen Startvorteil beim Erlernen neuer Aufgaben zu geben. Nach Beendigung des Experiments zeigten beide Gruppen eine deutliche Verbesserung, dabei waren die Vielspieler allerdings signifikant genauer als die Nichtspieler. Um sicherzugehen, dass es sich um einen Lerneffekt handelt und nicht um bessere sensomotorsiche Kontrolle auf Grund der Übung, wurde ein zweites Experiment durchgeführt. In diesem veränderte sich der Bewegungsablauf, sodass kein Muster erkennbar und erlernbar war. Am Ende zeigte keine der beiden Gruppen eine Verbesserung, was darauf schließen lässt, dass der Lerneffekt eine wichtige Rolle spielt und Vielspieler in der Lage sind, schneller zu lernen. Wer sich fragt, wozu man überhaupt solche Fertigkeiten braucht, brauch nur einem laparoskopischen Chirurgen bei der Arbeit zusehen. Dieser steuert die hochempfindlichen Geräte per Computer und ist auf die perfekte Hand-Augen-Koordination angewiesen. Quelle: Sciencedaily Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter