Die Nabe eines Windrades liegt auf ungefähr 120 Meter Höhe – ein Energiedrache jedoch fliegt etwa 500 Meter hoch. Dort oben, wo der Drache seine Kreise zieht, herrschen bis zu achtmal stärkere Winde, entsprechend groß kann die Stromausbeute sein. Die Schweizer Firma TwingTec AG bastelt fleißig daran, der Energiewende einen kräftigen Booster zu verleihen.


Der TT100 soll 60 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen

Die ersten Prototypen haben bereits im letzten Jahr gezeigt, was sie können. Im November 2018 stieg der T 28 in die Lüfte, produzierte eine halbe Stunde lang Energie und kehrte dann zurück zu seiner Startplattform. Energiedrachen bleiben immer nur so lange oben, wie die Schnur reicht, danach legen sie eine Landung ein, um kurz darauf wieder zur starten. Indem sie die Spule immer wieder neu abwickeln, produzieren sie über einen angeklemmten Generator Strom, der sich ins Netz einspeisen lässt. Mittlerweile steht schon der T 29 am Start, er soll bis zu 10 kW Leistung liefern, den die Berner Kraftwerke gern übernehmen. Doch damit sind wir noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt, denn der erste seriell hergestellte Drache TT100 mit imposanten 15 Meter Spannweite ist das erklärte Ziel des Start-ups TwingTec. Er bringt, wenn alles glatt läuft, 100 kW Leistung, genug für 60 Einfamilienhäuser.


Der Testflug des T 28 im Video

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Schwimmende Windparks sind das Ziel von TwinTec

Die größte Herausforderung liegt darin, Energiedrachen zubauen, die wirklich automatisch Starten und Landen können, völlig ohne menschliche Hilfe. Außerdem lassen sich die Drachen-Anlagen schlecht in dicht besiedelten Gebieten bauen, eher kommen dafür abgelegene Regionen und Inseln infrage. Dort könnten sie die immer noch mancherorts genutzten Dieselgeneratoren ersetzen, und so Lärm und Abgase verhindern. Auf lange Sicht wünscht sich TwingTec schwimmende Windparks mitten im Meer, wo es ganz viel Wind und richtig viel Platz gibt. Niemand würde sich an diesen Anlagen stören, nur müsste natürlich der Strom von dort aus noch an Land transportiert werden.

Quelle: scinexx.de

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