Die mRNA-Technologie hat in den letzten zwei Jahren vor allem als tragendes Element der Impfungen gegen Covid-19 eine Rolle gespielt. Aber auch für die Behandlungen anderer Krankheiten bietet die mRNA-Technologie großes Potential. Eine neue Behandlungsmethode gegen Krebs, die aus einer Kombination aus einem mRNA-Impfstoff und Immuntherapie besteht, zeigte in einer klinischen Studie etwa vielversprechende Ergebnisse.


T-Zellen gegen Krebs

Die Studie konzentrierte sich auf eine neue Form der Immuntherapie namens CAR-T-Zellen-Therapie. Dabei werden bei den Patienten die T-Zellen des Immunsystems entnommen und so umprogrammiert, dass sie die Proteine bestimmter Krebszellen angreifen. Diese umprogrammierten T-Zellen werden anschließend wieder in den Blutkreislauf des Patienten eingebracht.


CAR-T-Zellen-Immuntherapie hat sich bereits als revolutionäre Therapie gegen verschiedene Arten von Blutkrebs erwiesen. Wenn es darum geht, diese Therapieart erfolgreich bei Krebsarten mit tatsächlichen Tumoren anzuwenden, tut sich die Forschung bisher schwer. John Haanen, Onkologe am Netherlands Cancer Institute, arbeitet mit mRNA-Technologie und versucht, die modifizierten T-Zellen dazu zu bringen, auch die Zellen von Tumoren zu attackieren.

One of the main limitations is that most of the proteins present on solid tumors that could be used as targets are also found at low levels on normal cells, making it difficult to specifically direct the CAR T cells against tumor cells and spare healthy ones. Other challenges include the limited persistence of CAR T cells observed in solid tumors and their difficulty reaching the tumors and penetrating the center of the mass„, erklärt Haanen.

Unterstützung durch mRNA-Impfstoff

Die neue Behandlungsmethode beinhaltet zwei Schritte. Zuerst erhält der Patient die CAR-T-Zellen-Therapie, bei der die Immunzellen so programmiert wurden, dass sie ein Antigen namens Claudin 6 (CLDN&) angreifen. CLDN6 hat sich in der Vergangenheit als gutes Ziel für die Behandlung von Tumorerkrankungen herausgestellt. Das Antigen findet sich auf der Oberfläche der Tumorzellen zahlreicher Krebserkrankungen, nicht jedoch auf der von gesunden Zellen.

Einige Tage nach der Injektion der modifizierten T-Zellen bekommt der Patient dann ein mRNA-Vakzin, das so entwickelt wurde, dass es Zellen dazu bringt, CLDN6 zu produzieren. Dies wiederum bringt die modifizierten T-Zellen dazu, sich zu vermehren, was bedeutet, dass sie effektiver gegen die Tumorzellen vorgehen können.

Vielversprechende Ergebnisse

In einer ersten klinischen Studie mit der experimentellen Therapie wurde diese an 16 Patienten getestet, von denen die meisten entweder Hoden- oder Eierstockkrebs hatten. Etwa 40 Prozent der Patienten entwickelten während der Behandlung eine Entzündungs-Nebenwirkung namens Zytokin-Freisetzungssyndrom. Dabei handelt es sich um eine bekannte Nebenwirkung der CAR-T-Zellen-Therapie. Laut Haanan konnten diese Nebenwirkungen in der Studie aber gut aufgefangen werden. Von den 16 Patienten wurden letztlich 14 evaluiert. Bei diesen hatte die Therapie die Tumorgröße deutlich reduziert.

I was quite skeptical at first because CAR T-therapy hadn’t worked before in solid tumors, so we were very excited to see how the metastases disappeared and the patients improved. These patients had a wonderful partial response, and one patient had a complete remission that is still ongoing, lasting now for almost six months„, so Haanan über die Ergebnisse.

BioNTech erforscht den Einsatz von mRNA-Wirkstoffen gegen Krebs

Es handelt sich jedoch um die Resultate einer frühen Phase-1-Studie, die nicht überinterpretiert werden sollten. Bis sich die neue Behandlungsmethode etabliert hat und ausreichend erforscht wurde, muss noch viel Arbeit geleistet werden. „The infusion of CLDN6 CAR T, alone or in combination with CARVac, is safe and holds promise for patients with CLDN6-positive cancers. CLDN6 was never targeted before with cellular therapy, but in our study, this approach is already showing efficacy that may be better than the data from other CAR T trials in solid tumors„, so Haanan.

Global arbeiten aktuell mehrere Teams daran, die CAR-T-Zellen-Therapie so zu modifizieren, dass sie für Tumorerkrankungen verwendet werden kann. Die verschiedenen Studien werden von der deutschen Firma BioNTech unterstützt, deren Technologie hinter Pfizers mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 steckt. Das Unternehmen untersucht derzeit mehrere Möglichkeiten, die mRNA-Technologie gegen Krebs zu verwenden.

via American Association for Cancer Research

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