Mercedes vermeldete kürzlich die erfolgreiche Testfahrt seines Prototypen VISION EQXX. Der Stromer legte mit einer Batterieladung eine Strecke von mehr als 1000 Kilometer zurück und fuhr von Sindelfingen bis an die Côte d’Azur in Frankreich.


Bild: Mercedes-Benz Group

Elektromobilität: Größer und stärker kurbelt Verkauf an

Die Taktik, mit der deutsche Autobauer den Verkauf von Elektroautos ankurbeln will, um die vorgeschriebenen Flottenverbräuche einzuhalten, ist recht simpel: Mit großen, kräftigen Elektroautos sollen die Kunden an dem Punkt abgeholt werden, der viele auch im Bereich Verbrenner reizt.

Das Locken von Kunden mit Leistungsexplosionen und Karosseriewachstum funktioniert in der Autoindustrie schon seit Jahren. Leichte Elektroautos wie der BMW i3 hatten auf dem Markt nur verminderte Chancen, denn ein Großteil der Kunden will das, was man gewöhnt ist. Also große, leistungsstarke Autos – eben nur mit Elektroantrieb statt Verbrenner. Der Trend zu Elektro-SUVs und schweren, breiten Limousinen mit Elektroantrieb macht dies deutlich.


Auf die Spitze getrieben hat das Konzept unter anderem Tesla. Die Fahrzeuge des US-amerikanischen Herstellers punkten mit Funktionen wie dem „Ludicrous Mode“ oder dem „Plaid Mode“. Sind diese aktiviert, lässt der Tesla auch weitaus potentere Flitzer an der Ampel stehen. Derartige Trends sind mitverantwortlich dafür, dass der Verbrauchsschnitt der in Deutschland verkauften Elektroautos über 15 kWh pro 100 Kilometer liegt.

VISION EQXX: Effizienz im Großformat

Damit verbunden ist zweifellos auch die „Reichweitenangst“, unter der vor allem Kunden leiden, die noch von der Elektromobilität überzeugt werden müssen. Die Hersteller arbeiten also an Konzepten, um den Elektroautos den Stromhunger abzugewöhnen  – auch den größeren. In diese Kerbe schlägt Mercedes mit dem Prototyp VISION EQXX. Das Fahrzeug wurde im Januar vorgestellt und legte kürzlich auf einer Testfahrt erfolgreich eine Strecke von über 1000 Kilometern zurück, ohne geladen werden zu müssen. „ Zunächst optimieren wir die Effizienz, und dann können wir sehen, wie viele Batteriemodule wir ins Auto einbauen„, erklärte Mercedes-Vorstand Markus Schäfer die Strategie des Autoherstellers. Am Ende des Tages soll es der Kunde sein, der orientiert an seinen eigenen Bedürfnissen unterschiedliche Batteriegrößen bestellen kann.

Die Batterie des VISION EQXX ist nur halb so groß wie die des Mercedes EQS. Dennoch liegt seine Reichweite bei 1000 Kilometern. Einige in dem Prototyp, der im Januar präsentiert wurde, verwendete Komponenten sollen bereits in zwei bis drei Jahren in Serienfahrzeuge eingebaut werden können. Die Testfahrt nach Frankreich dauerte etwa 11,5 Stunden, der Verbrauch des Fahrzeugs lag bei 8,7 kWh/100, was den VISION EQXX doppelt so effizient wie alle verfügbaren Serien-Mercedes mit Elektroantrieb sowie das Model S 60 von Tesla macht.

via Mercedes-Benz Group

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