Es klingt wie der Traum von Umweltschützern und Flughafen-Anwohnern in einem: Ein Flugzeug, das ohne fossile Kraftstoffe auskommt und auch keinen Lärm verursacht. Theoretisch möglich wird dies durch ein Prinzip, das bereits in den 1920er Jahren entdeckt wurde und an die Science Fiction Serie Star Trek erinnert: Den Ionenwind. Bisher wurde der Ansatz aber noch nicht so weiter entwickelt, dass dadurch tatsächlich Flugzeuge in der Luft gehalten werden konnten. Forschern am MIT ist nun aber ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen. Sie ließen ein rund 2,5 Kilogramm schweres Flugzeug mit einer Spannweite von fünf Metern durch die Sporthalle der Universität schweben. Nach rund sechzig Metern endete der bisherige Rekordflug dann zwangsweise kurz vor dem Ende des Gebäudes.


Die Ionen ziehen Luftmoleküle mit sich

Möglich wird dies durch einen künstlich produzierten Ionenwind. Dieser entsteht, wenn am Rumpf und an den Flügeln des Flugzeugs unterschiedliche Ladungen existieren. Dadurch wird ein elektrisches Feld generiert und Ionen wandern von der negativen zur positiven Ladung. Weil sie auf dem Weg auch Luftmoleküle mit sich ziehen, entsteht ein sogenannter Ionenwind, der für den nötigen Auftrieb des Flugzeugs sorgen kann. Wie weit die Technik allerdings noch von der Marktreife entfernt ist, zeigt ein simples Detail: Das elektrische Feld konnte nur erzeugt werden, weil die Startrampe durch Stromkabel mit einer Energiequelle verbunden war. Dennoch sind die Forscher zuversichtlich, die Technologie langfristig auch bei autonomen Flugeinheiten zum Einsatz bringen zu können – etwa in Form von Hybridversionen, bei denen sich verschiedene Antriebsvarianten ergänzen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren


Video laden

Drohnen könnten fast geräuschlos fliegen

Zunächst einmal soll die Technik aber noch keine Passagiere transportieren, sondern für leisere Drohnen sorgen. Weil für die Nutzung des Ionenwinds keine beweglichen Teile benötigt werden, könnte das charakteristische Surren der Rotoren entfallen. Dies wäre etwa bei Spionage-Drohnen durchaus von Vorteil. Langfristig aber könnte der Ansatz auch die Sicherheit der Luftfahrt erhöhen. Denn zum einen sind die beweglichen Teile bei Flugzeugen immer besonders anfällig für Verschleißerscheinungen. Zum anderen sorgt das Flugzeug gewissermaßen selbst für den nötigen Auftrieb. Bis es allerdings so weit ist, dürften noch einige Jahre vergehen. Die Forscher am MIT sehen ihr Projekt noch als reine Grundlagenforschung.

Via: MIT News

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.