Die Technische Universität Eindhoven hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf in Sachen Fahrzeugentwicklung erarbeitet. So waren es Studenten der niederländischen Universität, die das Solarauto Stella entwickelten. Darauf wiederum basiert die bald auf den Markt kommende Luxuslimousine Lightyear One. Das Ziel der Studenten ist es dabei nicht, selbst neuartige Autos zu produzieren. Vielmehr soll den etablierten Herstellern gezeigt werden, was grundsätzlich möglich ist. Vor diesem Hintergrund haben sie nun das Elektroauto Zem präsentiert. Der Clou: Das Fahrzeug filtert während der Fahrt CO2 aus der Luft. In der Theorie sorgt das Autofahren somit für negative Emissionen und trägt so zum Kampf gegen den Klimawandel bei. Dazu bei trägt auch die Tatsache, dass Monocoque und Karosserie mithilfe eines 3D-Druckers aus recycelbarem Kunststoff hergestellt werden. Dadurch sollen später nicht mehr nutzbare Abfälle vermieden werden.


Bild: Bart van Overbeeke

Das einzelne Auto hat nur einen eher geringen Effekt

Die Stromerzeugung erfolgt zumindest teilweise vor Ort. So ist das Auto auf der Außenseite mit Solarpanelen bestückt. Bei längeren Fahrten muss aber auch hier der Akku extern geladen werden. Wie bei jedem Elektroauto gilt hier: Nur wenn wirklich Ökostrom verwendet wird, sind die Fahrten wirklich klimaneutral. Im Fall des Zem kommt nun noch eine Besonderheit hinzu. Denn das Fahrzeug ist mit einem speziellen Filter ausgestattet. Während der Fahrt strömt Luft in diesen Filter, der das Klimagas aus der Luft holt und dauerhaft bindet. Den Angaben der studentischen Entwickler zufolge werden auf diese Weise bei 20.000 gefahrenen Kilometern rund zwei Kilogramm CO2 aus der Atmosphäre entfernt. Rein rechnerisch ergibt sich auf diese Weise eine positive Klimabilanz. Zwei Kilogramm CO2 nach tausenden Kilometern Fahrt klingt zunächst einmal nicht nach besonders viel. Der Effekt könnte sich aber durch die große Masse an Autos auf den Straßen vervielfachen.

Das eingesammelte CO2 muss auch wieder entsorgt werden

Denn aktuell sind weltweit rund eine Milliarde Autos zugelassen. Würde man diese alle mit einem entsprechenden Filter ausstatten, könnten durchaus beträchtliche Mengen an CO2 aus der Luft geholt werden. Ein Problem ist allerdings noch zu lösen. Denn nach rund 320 Kilometern ist der Filter voll und muss entleert werden. Die Studenten schlagen daher vor, dass die Ladestationen mit einer entsprechenden Einrichtung versehen werden. Dort könnten Fahrer dann während des Ladevorgangs auch ihr eingesammeltes CO2 loswerden. Mit ihrem ersten Prototyp wollten die Studenten unter Beweis stellen, dass ihr Konzept grundsätzlich funktioniert. Nun arbeiten sie daran, den Ansatz weiter zu verfeinern. Theoretisch könnten zukünftig dann auch noch einmal deutlich größere Mengen an CO2 aus der Luft gefiltert werden. Ob die Autoindustrie allerdings tatsächlich ein Interesse daran haben wird, Neuwagen mit entsprechenden Filtern auszustatten, bleibt abzuwarten.


Via: TU Ecomotive

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