Mit Nahrungsergänzungsmitteln lange fit und gesund bleiben? Oft entpuppt sich dieses Vorhaben als Illusion, so wahrscheinlich auch bei den Fischölpräparaten mit Omega-3-Fettsäuren, die das Herz vor Erkrankung schützen sollen. Die Belege für die Wirksamkeit waren bislang schon eher mau, jetzt fanden Wissenschaftler heraus, dass herzgesunde Menschen dadurch mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit herzkrank werden.


Omega-3-Präparate: Sinnvoll oder nicht?

 

Risiko für Vorhofflimmern um 13 Prozent erhöht

Um 13 Prozent soll die regelmäßige Einnahme von Omega3-Fettsäuren das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen – und das Schlaganfallrisiko um fünf Prozent. So besagen es Studienergebnisse eines chinesischen Epidemiologieteams an der chinesischen Sun Yat-Sen Universität in Guangzhou. Die Wissenschaftler hatten sich durch eine Datenflut von knapp 416.000 Menschen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren gearbeitet, die aus einer britischen Biobank-Untersuchung stammt. Diese Menschen wurden ab 2006 ausgiebig vier Jahre lang befragt und bis Ende März 2021 beobachtet. Etwa 30 Prozent von ihnen nahmen regelmäßig Fischölpräparate mit Omega-3 ein.


Probanden, die zu Anfang über ein gesundes Herz-Kreislauf-System verfügten und solche Präparate schluckten, erkrankten deutlich häufiger als diejenigen, die kein Omega-3-einnahmen. Bei bereits am Herzen Erkrankten scheinen die Mittel hingegen positiv zu wirken. Schwere akute Herz-Kreislauf-Ereignisse gingen in dieser Gruppe um acht Prozent zurück, eine Herzschwäche mit tödlichem Ausgang trat zu neun Prozent seltener ein.

Andere Studie: kein Zusammenhang zwischen Präparaten und Letalität

In einer anderen Studie aus dem amerikanischen Raum zeigte sich bei 390.124 Probanden, die über einen Zeitraum von 27 Jahren beobachtet wurden, keinerlei Zusammenhang zwischen der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und der Sterblichkeit aller Ursachen. Die Probanden waren in diesem Fall im Mittel 61,5 Jahre alt, also schon in den fortgeschrittenen Jahren. Zwei Teilauswertungen ergaben sogar ein leicht erhöhtes Mortalitätsrisiko für Pilleneinnehmer. In den USA schluckt ungefähr ein Drittel der Menschen solche Präparate.

Quelle: science.orf.at

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