Der aktuelle Waldzustandsbericht der UN-Landwirtschaftsbehörde FAO verweist auf zwei wichtige Fakten. Zum einen gehen aktuell jährlich weltweit rund zehn Millionen Hektar Wald verloren. Die Dynamik hat sich somit im letzten Jahrzehnt ein wenig verlangsamt. Noch immer ist die Abholzungs-Rate aber deutlich zu hoch, um von einer Trendwende zu sprechen. Gleichzeitig hat sich die Problematik zumindest teilweise verlagert. So gingen in der Vergangenheit stets die meisten Waldflächen in Südamerika verloren. Dort ist es allerdings im vergangenen Jahrzehnt gelungen, die Dynamik signifikant zu verlangsamen. So sank die Zahl der jährlichen Verluste im in Südamerika im Schnitt auf nur noch 2,6 Millionen Hektar. Dies stellt noch immer eine gewaltig Fläche dar, ist aber zumindest eine deutliche Verbesserung.


In Afrika wächst die Bevölkerung sehr stark

Getrübt wird dieser Erfolg allerdings durch zwei Faktoren. So wurden zum einen die meisten Erfolge in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts erzielt. Inzwischen sind aber vor allem die tropischen Wälder in Brasilien wieder deutlich stärker gefährdet. In den meisten anderen südamerikanischen Staaten ist es wiederum gelungen, die positiven Ansätze fortzuführen. Noch bedenklicher ist allerdings die Tatsache, dass inzwischen Afrika zum Hotspot der globalen Abholzung geworden ist. Den UN-Angaben zufolge gingen dort im Schnitt pro Jahr 3,9 Millionen Hektar Wald verloren. Als Grund dafür benennen die Experten vor allem zwei Gründe: Die stark wachsenden Bevölkerungszahlen und der nicht zuletzt dadurch steigende Druck auf die ärmere Bevölkerung, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Rund neunzig Prozent der Wälder gehen daher in den Tropen verloren.


Bäume könnten die Ausbreitung der Sahara stoppen

In einigen Ländern Afrika ist die Zerstörung der Wälder zudem besonders problematisch. Denn dadurch wächst die Gefahr, dass sich die Sahara weiter nach Süden ausbreitet. Abhilfe schaffen soll ein – unter anderem von der Weltbank und der EU unterstütztes – Projekt namens „Great Green Wall“ Im Kern geht es dabei darum, einen grünen Streifen mit einer Breite von rund 15 Kilometer zu etablieren, der einmal quer über den Kontinent verläuft. Dadurch soll die Ausbreitung der Wüste gestoppt werden. In einigen Regionen ist das Projekt bereits durchaus erfolgreich angelaufen. In anderen Ländern steckt es hingegen noch in den Kinderschuhen. Wälder sind aber nicht nur als Schutz gegen die Wüste von Bedeutung, sondern spielen auch für die lokalen Ökosysteme eine wichtige Rolle. Außerdem helfen sie beim globalen Kampf gegen den Klimawandel.

Via: FAZ

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