Der Designer Arturo Vittori erkannte während seines Äthiopienaufenthaltes im Jahr 2012 ein brennendes Problem: Um an Wasser zu gelangen, nehmen viel Einwohner weite Fußwege auf sich, um das kostbare Nass aus teilweise arg verschmutzten Gewässern zu entnehmen. Das soll sich durch seine Erfindung ändern. Turm vereint drei verschiedene Möglichkeiten der Wassergewinnung Nur etwa ein Drittel aller Äthiopier besitzt einen Zugang zu sauberem Trinkwasser – keine Ausnahmeerscheinung auf dem afrikanischen Kontinent. Der Designer Arturo Vittori machte sich gründlich Gedanken, wie dieses Problem zu beheben ist und erfand einen Turm, der Trinkwasser aus der Luft gewinnen kann. Sein Produkt nannte er Warka Water, es erhielt Mitte März den begehrten World Design Impact Prize für Designprojekte mit besonderem sozialen Wert. Der Turm vereint in sich drei verschiedene Möglichkeiten der Wassergewinnung: Er dient als Regenwasserspeicher, siebt mit einem feinen Netz Nebeltropfen aus der Luft und verfügt über eine spezielle Fläche, auf der sich nachts der Tau ablagert. Ein Stromanschluss ist nicht vonnöten, der Turm wurde so konstruiert, dass das Wasser ganz allein mittels Schwerkraft durch das integrierte Filtersystem läuft. Die Speicherung erfolgt in einem 3.000-Liter-Wassertank. Das System arbeitet am besten in nebligen Gebieten Natürlich funktioniert der Turm nicht überall gleich gut, denn als wichtigste Voraussetzung muss erst einmal genügend Wasser in der Luft vorhanden sein, um dieses einsammeln zu können. Darum arbeitet das Warka Water System am besten in eher nebeligen Gebieten, zum Beispiel im Gebirge. Unter den passenden äußeren Bedingungen sammelt jeder Turm durchschnittlich pro Tag 50 bis 100 Liter Wasser, das haben Testdurchläufe mit zwei Prototypen ergeben. Der Warka Water Turm verfügt außerdem über einen großflächigen Baldachin, der als Schattenspender dient: ein idealer Versammlungsort! Aber auch Gemüsebeete könnten hier Platz – und ausreichend Wasser! – finden. Hier könnt ihr euch den Wasserturm genauer ansehen https://www.youtube.com/watch?v=LeXbp4MDwWM Türme lassen sich vor Ort produzieren Bei der Auswahl der für die Turmherstellung benutzten Materialien achtete der Designer darauf, dass sich sein Wassergewinnungssystem problemlos vor Ort in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern produzieren lässt: Die Türme bestehen aus Bioplastik, Bambus, Hanf und Metallbolzen. 1.000 Euro werden benötigt, um den Traum von der eigenen Wasserquelle für ein äthiopisches Dorf wahr werden zu lassen. Das ist immerhin eine kleinere Summe, als für einen Brunnenbau oder andere aufwändige Wassergewinnungsprojekte aufzubringen wäre. Die Finanzierung erfolgt aktuell durch verschiedene Crowdfunding-Projekte auf Kickstarter und Co. Vier Tage benötigt eine Dorfgemeinschaft in etwa, um ihren eigenen Turm aufzustellen. Quelle: warkawater.org Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden