In der Werbung werden die tollsten Präparate angeboten. Sie sollen Darmbeschwerden heilen, Schindel verschwinden lassen, das Gedächtnis auffrischen oder Haarausfall verhindern. Ob alles so stimmt sei dahingestellt, doch eins ist jetzt gesichert. Gesundheitsforscher an der Tohoku University in Sendai und mehrerer weiterer Forschungseinrichtungen in Japan haben jetzt den Beweis erbracht, dass Wasabi, auch Japanischer Meerrettich genannt, sowohl das Kurzzeit, als auch das Langzeitgedächtnis von älteren Menschen signifikant verbessert. Wasabi wird oft in sauberem Wasser kultiviert (Foto: Ryzen5/Pixabay) Wasabi war schon als Entzündungshemmer bekannt Das Rizom der Pflanze, also das Wurzelgeflecht, wird häufig als Zutat für Lebensmittel und als Gewürz verwendet. Seit jeher gilt es auch als gesundes Gewürz, da es dafür bekannt ist, Entzündungen in verschiedenen Teilen des Körpers zu lindern. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass seine entzündungshemmende Wirkung einem Molekül namens 6-MSITC zu verdanken ist, dem auch antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden. Test mit 60 bis 80-Jährigen Um die positive Wirkung auf das Gedächtnis nachzuweisen verabreichten die Forscher der Hälfte von 72 japanischen Freiwilligen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren zwölf Wochen lang jeden Abend vor dem Schlafengehen entweder eine Wasabi-Tablette mit 0,8 Milligramm 6-MSITC oder eine Placebo-Tablette. Personen mit bekannten Krankheiten, psychischen Störungen, Gedächtnisproblemen und Personen, die bestimmte Medikamente einnahmen oder viel Alkohol tranken, waren ausgeschlossen. Alle Probanden absolvierten vor dem Test und drei Monate nach dem Ende kognitive und Gedächtnistests. Zuordnung von Namen und Gesichtern klappt besser Die Testergebnisse zeigten, dass sich bei der Gruppe, die die Wasabi-Tabletten bekam, sowohl das Langzeit- als auch das Kurzzeitgedächtnis verbesserte. Die kognitiven Fähigkeiten, also die Qualität der Denkprozesse, blieben dagegen konstant. Die Forscher fanden auch heraus, dass die Probanden, die die Wasabi-Tabletten einnahmen, bei Assoziationstests besser abschnitten, zum Beispiel beim Zuordnen von Namen zu Gesichtern, was nach früheren Untersuchungen ein häufiges Problem bei älteren Menschen ist. Die Probanden, die ein Placebo erhielten, zeigten dagegen in keiner Kategorie irgendeine Verbesserung. „Die Einnahme von 6-MSITC ist ein wirksamer Ansatz zur Verbesserung der täglichen Gedächtnisfunktion in der alternden Bevölkerung“, schreiben die Autoren inn der Fachzeitschrift „Nutrients“. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden