Wer mit einem Elektroauto liebäugelt, das seinen Strom aus einer Brennstoffzelle an Bord bezieht, wird schnell wieder davon abkommen. Es gibt viel zu wenig Tankstellen, an denen man Wasserstoff tanken kann, den Brennstoff, der wirklich umweltfreundliches Fahren ermöglicht. Allerdings nur dann, wenn das Gas mit Wind- oder Sonnenstrom in Elektrolyseuren hergestellt wird. Wissenschaftler am Forschungszentrum Jülich (FZJ) haben jetzt ausgerechnet, wie teuer es wäre, eine komplette Infrastruktur für die flächendeckende Versorgung Deutschlands mit Wasserstoff aufzubauen. Die Summe ist vergleichsweise gering. 61 Milliarden Euro sollen reichen. Benötigt werden 10.000 Tankstellen, Pipelines mit einer Gesamtlänge von gut 40.000 Kilometern, Elektrolyseure mit einer Leistung von 28 Millionen Kilowatt und Erdspeicher für Wasserstoff. Das Erdgasnetz ist teurer Über einen Zeitraum von 40 Jahren verteilt, lägen die jährlichen Ausgaben unter den derzeitigen jährlichen Investitionen in das deutsche Erdgasnetz in Höhe von zwei Milliarden Euro, sagen die Forscher um Bernd Emonts vom FZJ- Institut für Energie- und Klimaforschung, der als Koordinator fungierte. „Mit Hilfe von Elektrolyseuren kann man Lastspitzen nutzen, um aus Wasser Wasserstoff herzustellen, der sich ähnlich wie Erdgas unproblematisch und günstig in unterirdischen Salzkavernen lagern lässt“, sagt Professor Detlef Stolten vom gleichen Institut. Die Kosten für Wasserstoff als Sprit der Zukunft seien etwa ebenso hoch wie die für Benzin und Diesel, heißt es. Und Einbußen beim Komfort gebe es auch nicht. Innerhalb von drei Minuten sei der Wasserstofftank voll. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Gigantischer Zubau an Windenergie Die Windenergie müsste allerdings erheblich ausgebaut werden. In ihrem Szenario gehen die Forscher von insgesamt 170 Gigawatt elektrischer Leistung onshore und 59 Gigawatt offshore im Jahr 2050 aus. Derzeit liegt die Leistung bei 46 Gigawatt. Mit 42 Gigawatt liegt die Leistung der Mühlen an Land weit vorn. Um das Ziel der Jülicher Forscher zu erreichen müssten bis zum Jahr 2050 23.000 Windgeneratoren der höchsten Leistungsklasse gebaut werden, 16.000 allein an Land. Der Umwelt würde es guttun. Die Emissionen an Kohlendioxid gingen um 26 Prozent zurück. Auch der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub würde abnehmen. Brennstoffzellenautos produzieren nur Wasserdampf. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter