Bis 2020 sollen in Frankreich 1000 Kilometer Solarstraßen gebaut werden. Das von Frankreichs Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal gesteckte Ziel ist sportlich und dennoch wolle man daran festhalten. Die Energie-liefernden Wattway-Solarmodule wurden extra für dieses Zukunftsvorhaben angefertigt und sind rutschfest und sehr robust. Erste Tests der neuen Energie-Straßen sollen noch in diesem Frühjahr durchgeführt werden. Entwickelt wurden die Wattway-Solarmodule vom französische Unternehmen COLAS, das sich auf Straßen- und Schienenbau spezialisiert hat und dem französischen Solarinstitut INES mit Sitz in Le Bourget. Als Unterstützer fungiert die Agentur für Umwelt und Energiewirtschaft ADEMEaus aus Paris. 20 Quadratmeter reichen aus um einen Single-Haushalt mit Strom zu versorgen Die Wattway-Platten sind gerade einmal 7 mm stark und bestehen aus polykristallinem Silikon, die Kantenlänge beträgt 15 cm. Obwohl die Solarplatten verhältnismäßig dünn sind, konnten diese den Belastungstests stets Stand halten. Bevor die ersten Meter der neuen Solarstraße verlegt wurden, unternahmen die Hersteller ausreichende Belastungstests. Eine Million LKW-Reifen, die über die Platten fuhren, konnten nicht einmal einen winzigen Kratzer hevorrufen. Dank der Robustheit können die speziellen Solarpanele direkt auf der Straße aufgeklebt werden. Ein zusätzlicher Schutz, etwa durch eine Glasplatte, ist nicht nötig. Das hat auch weitere Vorteile, nämlich mehr Haftung. Im Gegensatz zu einer Glasoberfläche bieten die Wattway-Platten genug Reibung, sodass Fahrzeuge und auch Fahrräder nicht ins Rutschen geraten. Angaben von COLAS zufolge kann ein 1000 Meter langer Wattway genügend Strom liefern um die Straßenbeleuchtung in einem 5000 Seelen Ort zu speisen. Rechnen wir das auf die geplanten 1000 Kilometer bis 2020 hoch, heißt das Energie für die Straßenbeleuchtung für fünf Millionen Menschen, was um die acht Prozent der französischen Bevölkerung betrifft. In die andere Richtung gesponnen, reichen COLAS Zahlen nach 20 Quadratmeter Wattway aus um einen Single-Haushalt mit Strom zu versorgen. Der von den Wattways produzierte Strom soll in Zukunft nicht in Speicheranlagen zwischengespeichert werden, sondern direkt in das Netz eingespeist und Unternehmen und auch Pirvathaushalten zur Verfügung stehen. Die Kosten für das Projekt sollen unter anderem durch eine Erhöhung der Benzinsteuer kompensiert werden. Derartige Investitionen in positive Energien seien sehr sinnvoll. Zudem kommt dem Vorhaben der fallende Ölpreis entgegen, das tut dann doch nicht ganz so sehr weh an der Zapfsäule. Tanken für mehr Nachhaltigkeit ein ganz neues Motiv, das vielleicht für weniger knirschende Zähne sorgen dürfte. Über vergleichbare Projekte in den Niederlanden und USA haben wir bereits berichtet. Nun gesellst sich auch Frankreich dazu. In Deutschland möchte das Start-up „solmove“ in Zukunft den Bau von Solarstraßen ankurbeln. Bis 2017 soll zusammen mit Partnern ein Pilotprojekt in der Gemeinde Inning am Ammersee umgesetzt werden. Solmove wurden in diesem Jahr mit dem Qualitätssiegel Werkstatt N ausgezeichnet. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter