Die Gaspreise explodieren, wahrscheinlich wird eine warme Wohnung im nächsten Winter zum Luxusgut. Neue Heizmethoden müssen her, da kommt die neue Wärmebatterie aus Eindhoven genau richtig. Ihre Entwickler schätzen, dass sich damit drei bis sechs Millionen Häusern in den Niederlanden versorgen lassen. Die brauchen dann zum Heizen kein teures Gas mehr.


Gibt es bald eine preiswerte Alternative zur Gasheizung?

Kaliumcarbonat ist kostengünstig und in Mengen verfügbar

Die Forscher an der Technischen Universität Eindhoven verwendeten für ihre thermische Batterie einfaches Kaliumcarbonat, ein kostengünstiges, in Mengen verfügbares Salz. Das Gerät soll Restwärme aus der Industrie speichern und anschließend Gebäude damit beheizen. Seltene, schädliche oder teure Materialien sind nicht enthalten. Das Grundprinzip ist schon länger bekannt, allerdings gab es in der Praxis damit Probleme. Das Salz war bislang nicht ausreichend stabil, die Lebensdauer der Batterien kurz. Außerdem gab es bis dato noch kein Gerät, das die Energieernte zu erschwinglichen Kosten ermöglichte. Beide Hindernisse haben die Niederländer nun aus dem Weg geräumt und stehen überzeugt hinter ihrer Erfindung. Vergleichbar ist ihre Batterie mit der Zuckerbatterie aus Perth, die Elektroautos antreiben kann.

Als Heizung und Klimaanlage verwendbar

Ein Kubikmeter Kaliumcarbonat kann bis zu 1,3 Gigajoule Energie speichern. Das funktioniert durch die veränderte Kristallstruktur des Salzes, wenn Wasser aus der Substanz verdampft. Fügt man neue Flüssigkeit hinzu, wird dieselbe Energiemenge wieder freigesetzt, ein Energieverlust entsteht nicht. Umgerechnet in Kilowattstunden kommen wir auf immerhin 361 pro Kubikmeter Salz. Damit lassen sich ungefähr sieben mittelgroße Akkus für E-Autos ersetzen. Die Forscher arbeiten mit einer Grundtemperatur von rund 65 Grad Celsius, ausreichend für eine Zentralheizung. Die Wärmeabgabe lässt sich gezielt regeln. Nutzt man den umgekehrten Energie-Effekt, ist das System im Sommer als Klimaanlage verwendbar. Wie schnell die thermische Batterie auf dem Markt zur Verfügung steht, ist leider noch nicht bekannt.


Quelle: kreiszeitung.de

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