Bisher verlief das Jahr für den europäischen Weltraumbahnhof in Kourou durchaus erfolgreich: Drei geglückte Raketenstarts brachten insgesamt fünf Satelliten ins All. So ganz selbstverständlich war dies nicht. Denn noch im Jahr 2017 blockierten politische Unruhen den Weltraumbahnhof. Inzwischen hat sich die Lage in diesem Punkt aber wieder weitgehend beruhigt. Dafür allerdings sorgt nun das Corona-Virus für Probleme. Auf dem französischen Festland hat die neue Krankheit Covid-19 bereits mehr als 100 Menschenleben gefordert. Präsident Macron sprach daher inzwischen sogar von einem „Krieg“ gegen das Virus. Das Überseegebiet Französisch-Guyana ist dagegen bisher noch weitgehend verschont geblieben. Hier gibt es insgesamt erst sieben bestätigte Krankheitsfälle. Damit dies auch so bleibt wurden nun einige Vorsichtsmaßnahmen verkündet. Foto: Jef-Infojef (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons Sämtliche Raketenstarts wurden erst einmal abgesagt So sind dort Versammlungen mit mehr als 100 Personen vorübergehend nicht mehr gestattet. Verglichen mit den drastischen Maßnahmen im restlichen Frankreich liest sich dies allerdings noch vergleichsweise harmlos. Wirtschaftliche Folgen gibt es dennoch auch schon. So kündigte die Firma Arianespace, die für den Start der Raketen verantwortlich ist, an, dass vorübergehend alle Starts abgesagt werden. Die Raketen und die geplante Nutzlast wurden daher zunächst in einen Ruhezustand versetzt und sollen wieder genutzt werden können, sobald sich die Lage gebessert hat. Wann die Pandemie allerdings tatsächlich ihr Ende finden wird, lässt sich aktuell nicht seriös abschätzen. Folgerichtig ließen sich auch die Verantwortlichen bei Arianespace nicht zu einer Prognose hinreißen. Klar ist damit aber: Das Corona-Virus hat auch Auswirkungen auf die europäische Raumfahrt. Der Weltraumbahnhof ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor Der Weltraumbahnhof Kourou befindet sich in Französisch-Guyana, weil dort Raketenstarts billiger sind als auf dem europäischen Festland. Der Hintergrund: In der Nähe des Äquators gibt die Erddrehung den Raketen eine höhere Geschwindigkeit mit. Es muss also weniger Energie aufgewandt werden, was die Treibstoffkosten senkt. Aus diesem Grund verhandelt US-Präsident Donald Trump auch mit seinem brasilianischen Amtskollegen über die Nutzung eines Weltraumbahnhofs in Brasilien. Der Europäische Weltraumbahnhof an der Küste von Französisch-Guyana wird von der französischen Raumfahrtagentur CNES betrieben, während Arianespace für den Bau der Raketen verantwortlich ist. Insgesamt leben in dem französischen Überseegebiet 240.000 Menschen. Der Weltraumbahnhof stellt dort einen der wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft dar. Via: Arianespace Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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