Auch rund zehn Jahre nach dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise steckt die Schifffahrtsbranche noch in der Krise. Es gibt schlicht zu viele Containerschiffe für zu wenig Ware. Dies wiederum sorgt dafür, dass die Frachtpreise extrem niedrig sind – was für viele kleinere Firmen ein großes Problem ist. Die weltweit größte Containerschiff-Reederei Maersk Line hat diese Situation immer wieder genutzt, um angeschlagene Unternehmen aufzukaufen und die eigene Marktposition weiter auszubauen. Nun macht das Unternehmen allerdings mit einer anderen Ankündigung Schlagzeilen: Ab dem Jahr 2050 sollen die riesigen Containerschiffe des Konzerns keine CO2-Emissionen mehr verursachen. Auf den ersten Blick scheint der Zeitplan nicht besonders ambitioniert zu sein. Allerdings war die Schifffahrtbranche bis vor kurzem noch komplett von allen Klimschutzbemühungen ausgenommen. Solche riesigen Containerschiffe könnten zukünftig ganz ohne CO2-Emissionen fahren. Foto: By Buonasera [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons An den technischen Lösungen wird noch geforscht Insofern ist die Ankündigung durchaus auch ein Zeichen für einen Sinneswandel. Noch ist zudem unklar, wie die technische Umsetzung des ambitionierten Ziels gelingen soll. Zwar gibt es bereits einige Elektroschiffe auf dem Markt. Diese eignen sich bisher aber vor allem für feste und nicht zu lange Routen – etwa bei Fähren. Eine rein elektrische Ozeanüberfahrt ist bisher hingegen mit Containerschiffen noch nicht möglich. Der Maersk-Konzern forscht daher aktuell in verschiedene Richtungen. So wird etwa versucht Bio-Kraftstoff aus Algen herzustellen. Aber auch im Bereich der klassischen Elektroantriebe, des Wasserstoffantriebs und sogar der Nutzung von Windkraft wird geforscht. Letztlich dürfte dann die Marktsituation darüber entscheiden, welche Lösung sich als am praxistauglichsten erweist. Niedrige Frachtpreise führen zu unnötigen Warentransporten Bisher ist die Klimabilanz von Containerschiffen eher mittelmäßig. Zwar ist die Belastung geringer als bei dem Transport per Flugzeug. Dennoch sind die niedrigen Frachtpreise aus Sicht des Klimaschutzes nicht unproblematisch. Denn dadurch wird es immer lukrativer, riesige Warenmengen rund um den Globus zu schicken. So wurde lange Zeit etwa Plastikmüll aus Deutschland bis nach China gebracht und erst dort verarbeitet. Erst seitdem das Reich der Mitte einen Importstopp verhängt hat, erlebt die Recyclingbranche hierzulande einen Boom und es wird deutlich weniger Müll verschifft. Auch in anderen Bereichen wäre es aus Sicht des Klimaschutzes sinnvoll, wenn vergleichsweise unnötige Warentransporte verhindert werden könnten. Maersk als Unternehmen hat daran aber logischerweise kein Interesse. Via: Treehugger Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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