Drohnenschwärme, die im Kriegsfall gegen den Feind strömen und ihre Entscheidung gemäß der Programmierung autonom treffen: So stellt sich die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks die militärische Zukunft ihres Landes vor. Nicht nur die USA träumen von autonomen Killer-Robotern, auch einige Länder stimmen in diese Zukunftsvision mit ein. Andere Staaten fordern verbindliche Regulierungen, damit es eben nicht so weit kommt. Wir stehen wieder mal an einem Wendepunkt der Menschlichkeit.


Symbolbild: Kampfdrohne

»Drohnenschwärme könnten Massen-Nachteile ausgleichen«

Hicks hat bei ihrer Aussage vor allem die chinesische Volksbefreiungsarmee (PLA) vor Augen, die ihrer eigenen Armee an Menschen und Waffen weit überlegen ist. KI-gesteuerte Drohnenschwärme könnten den Nachteil ihrer Ansicht nach ausgleichen, doch nur dann auf effektive Art, wenn die Algorithmen eigenen Entscheidungsspielraum haben. »Wir werden der Masse der PLA unsere eigene Masse entgegensetzen, aber unsere wird schwieriger zu planen sein, schwieriger zu treffen, schwieriger zu schlagen«, erklärte die Politikerin gegenüber Reuters.

Frank Kendall, Sekretär der Air Force, stimmt ihr in der Times zu: KI-Drohnen sollten in der Lage sein, unter menschlicher Aufsicht tödliche Entscheidungen zu treffen. »Individuelle Entscheidungen im Gegensatz zu nicht individuellen Entscheidungen sind der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage – und Sie werden nicht verlieren.« Gleichzeitig wies Kendall darauf an, dass auch die Gegenseite nicht auf diesen Vorteil verzichten würde, eine selbst auferlegte Beschränkung also allein schon deshalb nicht sinnvoll wäre.


China, Australien und Russland sind auch für autonome Drohnen

Die USA sprechen sich damit deutlich gegen gesetzliche Regulierungen der KI-gesteuerten Killerdrohnen aus. Auch China, Australien und Russland sind für autonome Waffen, die technisch ohnehin schon in greifbarer Nähe sind. Kritiker zeigen sich besorgt: Dass Maschinen selbständig Entscheidungen über Leben und Tod treffen, halten sie für ethisch katastrophal. Darum setzen sich mehrere Regierungen vor den Vereinten Nationen für eine verbindliche Resolution zur Beschränkung von KI-Killerdrohnen ein. Alexander Kmentt, Österreichs Chef-Unterhändler auf diesem Gebiet, meint dazu:

»Dies ist wirklich einer der wichtigsten Wendepunkte für die Menschheit. Die Frage, welche Rolle der Mensch bei der Anwendung von Gewalt spielt, ist eine absolut grundlegende Sicherheitsfrage, eine rechtliche Frage und eine ethische Frage.« Im New Scientist stand im Oktober zu lesen, dass die Ukraine in ihrem Befreiungskampf bereits KI-gesteuerte Drohnen eingesetzt hat, doch ist nicht klar, ob dabei jemand zu Schaden kam.

Quelle: businessinside.com

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