Oftmals lassen sich innovative Ideen einfach in der Natur abschauen. So haben besonders schnell schwimmende Haifisch-Arten kleine Rillen auf der Haut. Diese sorgen dafür, dass weniger Wasserwirbel entstehen. Bei gleichem Krafteinsatz kommen die Fische dadurch schneller voran. Ingenieuren der Lufthansa und des Chemiekonzerns BASF ist es nun gelungen, dieses Prinzip auch auf die Luftfahrt zu übertragen. Dazu wird die Außenhaut von Flugzeugen mit einem Speziallack beschichtet und anschließend mit ultraviolettem Licht verfestigt. Bei richtiger Anwendung bilden sich dadurch kleine Rillen mit einem Abstand von einem Zwanzigstel Millimeter. Die Folge: Es entstehen weniger Querwirbel, wodurch der Luftwiderstand sinkt. Für die Airlines bringt dieser Ansatz gleich zwei große Vorteile mit sich. Bild: Kiefer. from Frankfurt, Germany [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)] Mögliche Ersparnis: Zwanzig Millionen Liter Sprit pro Jahr Zum einen reduziert sich dadurch der Fluglärm. Insbesondere Anwohner von viel frequentierten Flughäfen haben diese Problematik immer wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Verbesserungen in diesem Bereich werden daher dringend benötigt. Hinzu kommt: Durch den geringeren Widerstand wird auch weniger Kerosin benötigt. Konkret sinkt der Treibstoffverbrauch um bis zu drei Prozent. Was zunächst einmal nach nicht besonders viel klingt, bringt in absoluten Zahlen schon eine erhebliche Ersparnis mit sich: Alleine die Lufthansa erhofft sich dadurch, jährlich zwanzig Millionen Liter Sprit einsparen zu können. Dies wiederum schont nicht nur Klima und Umwelt, sondern könnte sich auch positiv auf die Bilanz der Unternehmen auswirken. Rein rechnerisch würde dadurch der Gewinn pro Jahr um rund ein Prozent steigen. Flugtickets könnten billiger werden Denkbar ist aber auch, dass der Wettbewerb zwischen den Fluglinien für eine Weitergabe der Ersparnis an die Kunden sorgt. Flugtickets würden dann im Schnitt preiswerter. Voraussetzung ist allerdings, dass der neue Ansatz auch tatsächlich funktioniert. Dies scheint nach ausgiebigen Tests inzwischen bewiesen zu sein. Eine Umsetzung im echten Flugbetrieb scheiterte bisher daran, dass es vergleichsweise teuer und aufwändig war, den Spezial-Lack auf der Außenhaut des Flugzeugs anzubringen. Die Lufthansa und BASF scheinen nun aber sicher zu sein, dafür eine Lösung gefunden zu haben. Für die deutsche Airline stellt dies die Chance dar, die eigenen Bemühungen in Sachen Klimaschutz wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. Zuletzt hatten hier vor allem Konkurrenten wie Easyjet die Nase vorne. Via: Wiwo Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter