Sport zu treiben, verbraucht Energie und Zeit. Doch das ist eine sehr kurzfristige Sichtweise, denn auf Dauer schenkt regelmäßige Bewegung dem Menschen Kraft für den Alltag und mehr gesunde Lebenszeit. Wer das begriffen hat, rappelt sich trotzdem ungern jeden Tag nach der Arbeit auf, um sein Sportprogramm durchzuziehen: Ja, es wäre besser, die Schwerkraft des Sofas möglichst oft zu überwinden, aber zum Glück reicht es nach neusten Erkenntnissen schon, ausschließlich am Wochenende Sport zu treiben, um erheblich gesünder zu leben.


Sport am Wochenende reicht aus

 

150 Minuten Sport pro Woche sind die Untergrenze

Mindestens 150 Minuten sollte sich ein erwachsener Mensch pro Woche moderat körperlich bewegen, so empfiehlt es die WHO. Das bedeutet, sich so anzustrengen, dass zwar eine Unterhaltung noch möglich ist, aber kein Gesang. Aber muss das regelmäßig über die Woche verteilt sein? Dieser Frage ging der Kardiologe Shinwan Kany vom Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg und arbeitete dabei mit einem USA-amerikanischen Forscherteam zusammen. Schließlich ist auch Wissenschaftlern bewusst, wie schwer es vielen Berufstätigen fällt, innerhalb der Woche noch wirklich aktiv zu werden.


Die Studie bestand aus einer umfangreichen Datenanalyse der UK Biobank. Bei einer der enthaltenen Untersuchungen trugen 100.000 Menschen einen Bewegungssensor mit sich herum, um die ihre Bewegungsintensität zu messen. Die Auswertung erfolgte teilweise mithilfe von künstlicher Intelligenz; heraus kam eine genaue Analyse des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und sportlicher Aktivität. Im Fachjournal Circulation ist das Ergebnis nachzulesen.

Besser nur am Wochenende als überhaupt keinen Sport

Dieser Teil der Auswertung überrascht nicht: Besonders schlecht schnitten alle Probanden ab, die sich keine 150 Minuten pro Woche moderat bewegten. Wer hingegen täglich oder zumindest sehr regelmäßig irgendeinen Sport ausübte, war fein heraus. Und tatsächlich reichte es schon, wenn sich die körperliche Aktivität allein aufs Wochenende konzentrierte. Sogenannte »Weekend Warriors« können ihr Risiko, 200 verschiedene Krankheiten zu bekommen, deutlich reduzieren. Ganz vorn mit dabei: Diabetes, Bluthochdruck und allerlei Herzerkrankungen. Allerdings erhöht sich im Gegenzug leicht die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen durch Unfälle und verschiedene Hautkrankheiten – beides sehr selten lebensgefährlich.

Wichtig ist, die 150 + pro Woche durchzuhalten, die Art der Bewegung spielt dabei keine Rolle. So kann sich jeder seinen Lieblingssport fürs Wochenende aussuchen und damit richtig viel für die eigene Gesundheit tun.

Quelle: science.orf.at 

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