In der Erdumlaufbahn befinden sich etwas mehr als 36.000 Teile Weltraumschrott mit einer Größe von mehr als 10 Zentimetern. Derzeit wird weltweit an Lösungen gearbeitet, mit denen die Schrottteile aus der Umlaufbahn entfernt werden können. Ein Ansatz könnte direkt aus Star Trek stammen: Forscher:innen entwickeln derzeit einen Traktorstrahl, der Weltraumschrott mittels negativ geladener Elektronen aus dem All zu entfernen. Allerdings gibt es noch Probleme.


Star Trek als Inspiration

Das Konzept des Traktorstrahls ist aus Star Trek bekannt. Während er in dem Weltraum-Franchise genutzt wird, um andere Raumschiffe zu erfassen oder anzuziehen, zielt der in der Traktorstrahl, der derzeit in der Realität entwickelt wird, auf Weltraumschrott ab – und zwar spezifisch auf solchen in geostationärer Umlaufbahn, also Teile, die synchron mit der Erdrotation kreisen. Der Platz in dieser Umlaufbahn ist sehr wertvoll, da man Satelliten in ihr an der gleiche Stelle parallel zur Erde halten kann.


Der Traktorstrahl soll alte und defekte Satelliten in dieser Umlaufbahn beseitigen, um so Raum für neue Missionen und Technologien schaffen zu können.

Traktorstrahl im echten Leben

Die Forscher:innen haben, zumindest nach eigener Aussage, die Technologie bereits entwickelt, allerdings mangelt es noch an der nötigen Finanzierung. Um das Projekt umzusetzen, mangele es an mehreren Millionen US-Dollar.

Wenn die Finanzierungsfrage dann geklärt ist, wollen die Forscher:innen ein Raumschiff mit einer Art Elektronenkanone konstruieren. Diese würde dann negativ geladene Elektronen auf Weltraumschrott abfeuern und damit einen Anziehungseffekt zwischen dem nun negativ geladenen Schrott und dem positiv geladenen Raumschiff erzeugen.

So könnte Schrott aus einer Entfernung von 20 bis 30 Metern angezogen und aus der Umlaufbahn entfernt werden. Der Schrott soll allerdings nicht wirklich aus dem All entfernt, sondern dann in eine Umlaufbahn gebracht werden, in der er nicht mehr so sehr stört.

Grundlage für künftige Technologien?

Allerdings stehen die Forscher:innen noch vor Herausforderungen. So würde die Entfernung eines alten Satelliten aus der Umlaufbahn mit der aktuellen Technologie noch sehr langsam vonstatten gehen – genauer gesagt könnte es mehr als einen Monat dauern.

Allerdings steht die Forschung in diesem Bereich auch noch ganz am Anfang. Der von dem Team entwickelte Traktorstrahl könnte, unabhängig davon, ob er realisiert wird oder nicht, eine wichtige Grundlage für künftige Technologien für die Entfernung von Weltraumschrott aus dem All bilden.

via Space.com

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