Grundsätzlich gilt in der Regel: Je größer ein Windrad ist, desto mehr Ökostrom kann produziert werden. Gleichzeitig ist der Bau solch riesiger Anlagen aber immer auch mit viel Bürokratie verbunden. Alleine die verschiedenen Genehmigungsverfahren dauern oftmals mehrere Jahre. Schon seit einiger Zeit gibt es daher die Idee, neuartige Windkraftanlagen zu entwickeln, die dezentral zum Einsatz gebracht werden können. So hat die spanische Firma Vortex Bladeless beispielsweise eine rotorlose Säule erfunden, die Windstrom gewinnt und in jedem Garten aufgestellt werden kann. Auch die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft arbeitet an Kleinstwindrädern für Privathaushalte. In eine ähnliche Richtung denkt das polnische Startup Panel Wiatrowy. So haben die Ingenieure dort eine Konstruktion entwickelt, bei der mehrere sich aufrecht drehende Turbinen über und nebeneinander stehen. Die Anlage kann so auch als Gartenzaun oder Sichtschutz genutzt werden.


Bild: Panel Wiatrowy

Kinder und Haustiere sind nicht gefährdet

Allerdings baut man Windräder auch nicht ohne Grund in die Höhe. Denn dort weht der Wind schlicht am stärksten. Für das neu entwickelte Wind-Paneel ist dies aber kein Problem. Den Angaben der Gründer zufolge funktioniert das System schon bei Windstärken von wenigen Metern pro Sekunde. Ansonsten ist das Unternehmen noch eher vage bei der Veröffentlichung von konkreten Daten. Zumindest gibt es aber einige Anhaltspunkte. So wurde kommuniziert, dass das System auf eine Leistung von 40 Kilowatt kommt, wenn man eine Fläche von 1.000 Quadratmetern komplett umzäunt. So groß dürften die meisten Gärten allerdings nicht sein. Bei einem zehn Meter langen Zaun läge die Leistung aber immer noch bei einem Kilowatt. Je nach Größe des Gartens kann so durchaus ein signifikanter Beitrag zur Stromversorgung des Haushalts geleistet werden. Die verbaute Technik soll zudem für Kinder und Haustiere keine Gefahr darstellen und rund fünfzig Jahre halten.

Zunächst sollen vor allem Firmen angesprochen werden

Interessant ist dann noch die Frage nach den Kosten für eine solch ungewöhnliche Windkraftanlage. Auch hier nennt das Unternehmen keine konkreten Zahlen. Es wird lediglich kommuniziert, dass sich die Installation nach rund vier Jahren amortisiert hat. Dies spricht dafür, dass die Umzäunung des oben erwähnten 1.000-Quadratmeter-Gartens wohl eine Summe im oberen fünfstelligen Bereich kosten würde. Privatkunden kommen allerdings zunächst einmal ohnehin nicht zum Zug. Stattdessen werden zunächst gezielt Firmen angesprochen. Diese verfügen zwar nur selten über Gärten, dafür aber über andere interessante Flächen – etwa Parkplätze. Später ist dann aber auch eine Vermarktung an Privatkunden geplant. Einen detaillierten Zeitplan gibt es allerdings noch nicht. So sollte die Produktion eigentlich schon im vergangenen Jahr starten, musste dann aber verschoben werden. Die Gründer dürfen sich nun aber zumindest über einen mit 64.000 Euro dotierten Preis der ING Polska freuen.


Via: NFP

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