Ist es nicht ganz egal, in welche Richtung sich Windräder drehen? Die Techniker haben sich jedenfalls dafür entschieden, ihre Rotoren auf das Drehen im Uhrzeigersinn zu eichen – von der Windrichtung aus gesehen. In Deutschland wird man wohl keine einzige Anlage finden, die diesem ungeschriebenen Gesetz nicht entspricht. Luft- und Raumfahrtforscher haben nun entdeckt, dass das ein Fehler ist. Von <a href=“//commons.wikimedia.org/wiki/User:Andy_Dingley“ title=“User:Andy Dingley“>Andy Dingley</a> – <span class=“int-own-work“ lang=“de“>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 3.0, Link Hierzulande müssten sich die Windräder nach links drehen! So, wie unsere Windräder derzeit konstruiert sind, wären sie auf einer flachen Erde sehr viel besser aufgehoben. Wir befinden uns allerdings auf einem Globus, der sich um die eigene Achse dreht – und das findet in der aktuellen Technik keine Beachtung. So kommt es, dass sich die Rotorblätter einförmig allesamt in dieselbe – die falsche! – Richtung bewegen und dabei den Coriolis-Effekt schlichtweg unbeachtet lassen. Dieser besagt nämlich, dass Luftströmungen auf der Nordhalbkugel nach rechts abgelenkt werden, während auf der Südhalbkugel die Kräfte genau entgegengesetzt wirken. Eine optimale Energieausbeute ließe sich hierzulande also nur erzeugen, wenn die Rotorblätter sich nach links, gegen den Uhrzeigersinn, drehen würden. Dann würde sich die Strömung hinter dem Rotor schneller wieder regenerieren und die Anlagen der zweiten und dritten Reihe profitierten von einer erheblich höheren Energieausbeute zwischen 11 und 23 Prozent. Im Grunde verschenken wir also ganz viel Energie, weil wir bestehende physikalische Gesetze nicht beachten. Windräder sind regelrechte »Wettermacher« Amerikanische Atmosphärenforscher haben eine weitere unerfreuliche Entdeckung gemacht, die jetzt auch noch die Klimafreundlichkeit von Windparks infrage stellt. Die gigantischen Anlagen betätigen sich nämlich als Wettermacher, das heißt, dass ihre Turbinen die Windgeschwindigkeit reduzieren und gleichzeitig Turbulenzen erzeugen, die sich noch 75 Kilometer weit entfernt messen lassen. Die entsprechenden Daten sind im Magazin »Physics Today« veröffentlicht, der Autor ist Lee Miller. Durch die Verwirbelungen verändert sich der Luftaustausch zwischen der Erdoberfläche und dem unteren Abschnitt der Atmosphäre. In einem Windpark im Norden von Texas stellte man eine Temperaturerhöhung von 0,3 Grad Celsius gegenüber der Umgebung fest, der wahrscheinlich durch diesen Effekt entsteht. Die Auswirkungen Hunderttausender von Windparks auf das globale Klima lassen sich derzeit nicht einmal erahnen. Quelle: faz.net, taz.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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