Morgen ist Weltkindertag und zu diesem Anlass meldet sich die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) mit einem ernsten Anliegen zu Wort: Die Behandlung der etwa 32.000 an Diabetes mellitus erkrankten Kinder gerät zunehmend in Gefahr. Teilweise müssen Eltern erhebliche Belastungen auf sich nehmen, um ihren erkrankten Nachwuchs im Kindergarten und der Schule versorgt zu wissen. Als mögliches Vorbild rückt Schweden ins Visier. An Diabetes mellitus können schön Babys erkranken Es gibt zu wenig multiprofessionelle Diabetes-Teams Gegen Diabetes ist längst ein Kraut gewachsen, zumindest, was die Eindämmung der Symptome betrifft. Moderne Technologien und Therapien sind natürlich auch in Deutschland verfügbar, für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Trotzdem warnen Experten vor einer Verschlechterung der Versorgung erkrankter Kinder, weil zu wenig multiprofessionelle Diabetesteams und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Denn: Die Jüngsten benötigen viel mehr als nur medikamentöse Unterstützung, sondern auch soziale Hilfe und kompetente Eltern mit Know-how, die ihnen Beistand leisten. Um die Krankheit in den Griff zu bekommen, ist ein Verständnis für komplexe Zusammenhänge nötig, ebenso wie eine gute Portion Selbstdisziplin und Selbstmanagement. Familien, Kindergärten und Schulen sind überfordert Viele Familien sind mit dieser Mammutaufgabe schlichtweg überfordert, aber auch in Schulen und Kindergärten kommen zunehmend Probleme auf. Es mangelt an psychosozialer Hilfe, ebenso wie an medizinischen Leistungen in den Betreuungseinrichtungen – während der Bedarf an ambulanten Langzeitbehandlungen wächst. Eltern mit nur geringen Deutschkenntnissen, Alleinerziehende, Patchwork-Familien, Mütter und Väter mit psychischen Erkrankungen geraten oftmals ins Taumeln, wenn sie sich darum kümmern müssen, Stoffwechselwerte zu kontrollieren und die seelische Gesundheit der Familie aufrechtzuerhalten. Dafür wären beispielsweise Psychologen und Diabetesassistenten zuständig, die vor allem auf dem Land rar gesät sind. Ist ein Kindergartenkind an Diabetes erkrankt, hängt manchmal sogar ein Elternteil den Job an den Nagel, um sich kümmern zu können. Auch auf Schulausflügen lässt es sich oftmals kaum vermeiden, dass die Mutter oder der Vater mit dem Kind reist, weil die medizinische Betreuung fehlt. Der Mangel macht sich auch im stationären Bereich bemerkbar. An schwedischen Schulen und Kindergärten hat sich das Schulschwester-System etabliert, das auch für Deutschland ein Vorbild sein könnte, wenn es den Willen und die finanziellen Mittel dafür gäbe. Das allein schon würde für eine deutliche Entlastung sorgen. Quelle: aerzteblatt.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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