Wasser, eine schützende Atmosphäre, milde Temperaturen und eine Masse, die der Erde ähnelt: Das sind die Grundbedingungen, die ein Planet bieten muss, um die uns bekannte Art von Leben hervorzubringen. Wissenschaftler halten es für sehr wahrscheinlich, dass der neu identifizierte Exoplanet Wolf 1069 b über all das verfügt. Bei einigen Punkten müssen sie sich noch mehr Gewissheit verschaffen. Eines ist jedoch absolut sicher: Wer auf diesem Planeten lebt, hat rund um die Uhr Tag und niemals Nacht.


Symbolbild

Eine Seite bleibt ständig zur »Sonne« gedreht

Die erdähnliche Masse ist bei Wolf 1069 b mit Sicherheit vorhanden – und der Heimatstern liegt nah genug, um durch Erwärmung flüssiges Wasser zu ermöglichen. Die Distanz beträgt ungefähr ein Fünfzehntel des Abstands, den die Erde zur Sonne hat. Der Planet umkreist seinen Stern innerhalb von etwas mehr als 15 irdischen Tagen. Allerdings bleibt eine Seite ständig zur »Sonne« gedreht, während die andere dauerhaft im Schatten liegt. Auf der »Sonnenseite« herrscht also immer Tag, während die andere Seite von ewiger Nacht umhüllt ist.

Eine Temperatur von 13 Grad Celsius ist wahrscheinlich

Ohne Atmosphäre schätzen die Forscher die Temperatur auf der sternenzugewandten Seite auf minus 23 Grad Celsius, doch mit Atmosphäre bringt es der Planet auf eine Durchschnittstemperatur von 13 Grad Celsius: schon recht gemütlich. Die Strahlungsleistung, die Wolf 1069 b von seiner »Sonne« empfängt, liegt bei 65 Prozent der irdischen. Auch das spricht für die Lebensfreundlichkeit. Eine Atmosphäre würde den Planeten zudem vor elektromagnetischer Strahlung beschützen und somit Biomoleküle am Leben halten. Das Riesenteleskop Extremely Large soll nach seiner baldigen Fertigstellung einen genaueren Blick ermöglichen und eventuelle Anzeichen von Leben aufspüren.


Hinzu kommt eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Planet über ein Magnetfeld verfügt, das geladene Sternenwindteilchen ablenkt. Leider trennen uns 31 Lichtjahre von dieser eventuellen zweiten Erde, somit dürfte eine Reise dorthin höchst unwahrscheinlich sein. Größer erscheint die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits Leben »dort oben« gibt, wenn auch nicht unbedingt so komplex wie hier bei uns.

Quelle: science.orf.at

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