Auf die Erde zurasende Asteroiden, die erst in letzter Sekunde gestoppt werden können, kennt man aus zahlreichen Hollywood-Filmen. Aktuell scheint die Gefahr eines solchen Einschlags aber gering zu sein. Zwar hat die NASA insgesamt 27.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten identifiziert. Immerhin rund 10.000 davon sind zudem größer als 140 Meter. Allerdings ist Nähe im Weltraum immer auch relativ. Aktuell gehen die Raumfahrtexperten nicht davon aus, dass einer dieser Himmelskörper der Erde wirklich gefährlich nahe kommen könnte. Doch bei der NASA scheint man sich zu denken: Sicher ist sicher. Deshalb wird nun ein Verfahren erprobt, um im Notfall die Flugbahn eines Asteroiden verändern zu können. Dazu soll eine Raumsonde gezielt mit dem Himmelskörper kollidieren und so dessen Flugbahn verändern. In der Theorie wurden solche und ähnliche Ansätze bereits detailliert berechnet. Nun erfolgt der Test in der Praxis: Die Raumsonde DART ist heute Morgen zu ihrer Mission aufgebrochen. Bild: NASA/JHUAPL/Steve Gribben – Public Domain Durch die Kollision soll sich die Umlaufbahn verkürzen Sie wird nun rund zehn Monate unterwegs sein bis sie den Asteroiden Dimorphos erreicht. Dieser kommt auf einen Durchmesser von 160 Metern und ist mit dem noch einmal deutlich größeren Zwillingsasteroiden Didymos verbunden. Der Doppelasteroid wird von der NASA als potenziell gefährlich eingestuft. Denn von Zeit zu Zeit kommt er der Erde vergleichsweise Nahe. So betrug der Abstand im November 2003 lediglich sechs Millionen Kilometer. Eine akute Gefahr geht von dem Himmelskörper aber nicht aus. Es handelt sich also nicht um eine Notoperation, sondern um einen reinen Test. Die Raumsonde DART wird dann gezielt so mit dem Asteroiden kollidieren, dass sich dessen bisher zwölfstündige Umlaufbahn signifikant verkürzt. Bisherige Berechnungen gehen davon aus, dass diese nach der Kollision zwischen 73 Sekunden und zehn Minuten kürzer ausfallen wird. Die Experten versichern, dass sich die Gefahr eines Einschlags auf der Erde dadurch nicht erhöht. Die Raumsonde hat zudem auch nur diese eine Aufgabe. An Bord befindet sich sonst nichts außer einer Kamera. Auch SpaceX spielt bei dem Test eine Rolle Im Jahr 2024 wird sich dann eine zweite Mission namens „Hera“ anschließen. Diese soll vor Ort überprüfen, welche Auswirkungen die gezielte Kollision mit sich brachte. Spätestens dann wird sich auch sagen lassen, ob es sich tatsächlich um ein wirksames Mittel handelt, um Asteroiden-Einschläge auf der Erde zu verhindern. Dieses Wissen lässt sich die NASA durchaus einiges kosten. So kommt die gesamte DART-Mission auf Ausgaben von rund 330 Millionen Dollar. Ein Teil davon geht an das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Denn die Sonde wird mit einer Falcon-9-Rakete des Unternehmens ins All gebracht. Sollte die Mission erfolgreich sein, könnte es sich um durchaus gut angelegtes Geld handeln. Ein Einschlag eines großen Asteroiden auf der Erde könnte ungleich größere Kosten verursachen. Die NASA nutzt die Mission zudem auch, um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. So twitterte die Raumfahrtagentur kurz nach dem Start der Rakete bereits: „Asteroid Dimorphos: we’re coming for you!“ Via: Der Standard Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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