Aktuell sind in Frankreich die sogenannten „Wintersport-Ferien“. Diese beginnen je nach Region zu unterschiedlichen Zeiten und erstrecken sich über insgesamt sechs Wochen. Für die Skistationen des Landes ist dies die wichtigste Zeit des Jahres. Das Wintersportgebiet Luchon-Superbagnères in den Pyrenäen beispielsweise erzielt in diesem Zeitraum rund sechzig Prozent seiner Einnahmen. Allerdings nur, wenn auch tatsächlich Ski und Snowboard gefahren werden kann. An diesem Punkt begannen in diesem Jahr allerdings die Probleme. Denn weil der Winter deutlich zu mild war, fiel zu wenig Schnee und die Pisten mussten geschlossen werden. Die Betreiber entschlossen sich daher zu einer ungewöhnlichen Aktion: Per Helikopter ließen sie aus höher gelegenen Gebieten 50 Tonnen Schnee einfliegen.


Bild: Gemeinfrei

Aus wirtschaftlicher Sicht lohnten sich die Flüge

Aus wirtschaftlicher Sicht scheint sich die Aktion gelohnt zu haben. So rechnete der Direktor des lokalen Departementsrat, Hervé Pounau, vor, dass die Kosten in Höhe von 5.000 bis 6.000 Euro langfristig mehr als wieder hereingeholt werden. „Wir werden nicht die ganze Ski-Station mit Schnee bedecken, aber ohne die Aktion hätten wir ein Großteil des Skigebiets schließen müssen und während der Ferien haben wir die meisten Aktivitäten von Anfängern und in den Skischulen“, so der Politiker. Durch den Einsatz des Helikopters konnte zusätzlich eine zweistellige Zahl an Arbeitsplätzen gesichert werden. Dennoch kam die Aktion nicht bei allen Franzosen gut an. Umweltschützer etwa zeigten sich entsetzt und kritisierten den Einsatz des Helikopters scharf.

Umweltschützer sind von der Idee nicht begeistert

Tatsächlich ist es nicht besonders nachhaltig, Schnee aus höher gelgenen Gebieten einzufliegen. Zumal man sich damit gewissermaßen in einen Teufelskreis begibt. Denn solche Flüge und ähnliche Aktionen tragen natürlich zur Erderwärmung bei – wodurch letztlich dann immer mehr Skigebiete mit weniger Schnee rechnen müssen. Pounau versichert daher auch: „Es war wirklich eine Ausnahme und wir werden es nicht wieder tun. Aber diesmal hatten wir keine Wahl.“ Viele andere Skigebiete setzen schon seit langer Zeit auf den Einsatz von Schneekanonen, um möglichst unabhängig von echtem Schneefall zu sein. Auch deren Einsatz ist allerdings umstritten, weil sie viel Wasser und Energie verbrauchen. Außerdem können bei zu warmem Wetter auch die Schneekanonen nicht mehr genutzt werden.


Via: The Guardian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.