Die Deutsche Post gehört inzwischen zu den größten Produzenten von Elektrofahrzeugen in Deutschland. Denn das ehemalige Bundesunternehmen hat vor einiger Zeit ein an der RWTH Aachen gegründetes Startup übernommen und stellt seitdem einen E-Lieferwagen namens Streetscooter her. Dieser wird nicht nur von den eigenen Zustellern genutzt, sondern auch an andere interessierte Unternehmen verkauft. Doch nicht alle sind von dieser Erfolgsgeschichte begeistert. Im Gegenteil: Einige Mitarbeiter des Unternehmens beschweren sich immer wieder über die Fahrzeuge aus der eigenen Produktion. Vor allem fünf Punkte werden dabei immer wieder angesprochen: 1. Die schwankende Reichweite Offiziell sollen mit dem Streetscooter pro Akkuladung 100 Kilometer zurückgelegt werden können. Doch in der Praxis zeigt sich: Oftmals sind es nicht mehr als 70 Kilometer. Verschärft wird dieses Problem, wenn zusätzliche Funktionen eingeschaltet werden – etwa die Heizung. Einige Fahrer bringen daher eigene Heizgeräte mit, andere versuchen die Kälte mit dicken Jacken zu bekämpfen. 2. Lange Wartezeiten bei Pannen Hinzu kommt: Wer mit dem Streetscooter liegen bleibt, muss unter Umständen lange auf die benötigte Hilfe gewartet werden. Denn nur speziell ausgebildete Werkstätten können das Fahrzeug reparieren. Doch bis die entsprechenden Mechaniker am Ort des Geschehens eintreffen, können schon einmal mehrere Stunden vergehen. An eine pünktliche Auslieferung der Sendungen ist dann nicht mehr zu denken. 3. Die Motorhaube Mehrere Zusteller haben bereits berichtet, dass sich während der Fahrt die Motorhaube geöffnet habe. Je nach aktueller Verkehrssituation kann dies eine erhebliche Gefährdung für den Fahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer bedeuten. Bisher ist aber noch unklar, wo die Ursache für dieses Problem liegt: Ist es ein Konstruktionsfehler oder kam es zu einer fehlerhaften Handhabung? 4. Angst vor Unfällen Um die gewünschte Reichweite zu erreichen und die Ladezeiten niedrig zu halten, wurde der Streetscooter bewusst extrem leicht konstruiert. Doch bei den Fahrern sorgt dies für Unbehagen. Einige fühlen sich im Falle eines Unfalls nicht ausreichend geschützt. Klar ist aber auch: Der Streetscooter hat alle entsprechenden Tests durchlaufen und wurde deshalb für den Straßenverkehr in Deutschland zugelassen. 5. Beschwerden bleiben ohne Konsequenzen Einige Zusteller haben von den Problemen auch ihren Vorgesetzten berichtet. Doch bisher wurden noch keine Konsequenzen gezogen. Auch gegenüber der Presse verneinte der Konzern größere Komplikationen beim Einsatz des Streetscooters. Öffentliche Kritik am Streetscooter kann für Mitarbeiter der Post zudem unangenehme Konsequenzen haben: Es drohen arbeitsrechtliche Schritte. Wie viele Fahrzeuge sind tatsächlich betroffen? Unklar ist allerdings, wie groß das Ausmaß der beschriebenen Probleme tatsächlich ist. Denn klar ist: Zusteller, die mit dem Elektro-Lieferwagen sehr zufrieden sind, werden sich wohl eher nicht an die Öffentlichkeit wenden. Da der Streetscooter aber auch an Fremdfirmen verkauft wird, dürfte sich schon bald ein klareres Bild ergeben. Via: Express Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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