Ernreuerbaren Energien gehört ganz klar die Zukunft. An den Technologien mangelt es nicht. Eines der Hauptprobleme ist jedoch nach wie vor Energie an sonnen- und windreichen Tagen zwischen zu speichern um diese dann abzurufen, wenn Flaute herrscht. Es mangelt bisher an Lösungen, die ausreichend Kapazität aufweisen um größere Mengen grünen Ökostroms speichern zu können. Das Unternehmen Hydrostor hat jüngst in der Nähe der Küste von Toronto eine neue Versuchsanlage in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um riesige Unterwasserballons, die überschüssige Energie aus Windkraftanlagen beispielsweise zwischenspeichern und bei Bedarf sofort wieder freigeben können. Wie das Ganze funktioniert erfahrt ihr im folgenden Beitrag.


Riesige Unterwasserballons speichern überschüssige Energie

In Zukunft gilt es nicht nur den Fokus auf die Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien zu legen, sondern auch Speichermöglichkeiten zu realisieren, die überschüssigen Strom dann abrufbar machen, wenn er benötigt wird. Es gilt dabei auch zu gewährleisten, dass keine Netzschwankungen entstehen. Mit den riesigen Unterwasserballons stellt das Unternehmen Hydrostor eine durchaus praktische Technologie vor, die nun auch in Betrieb genommen wurde um Langzeittests durchführen zu können. Dabei verankerte das Unternehmen riesige Luftsäcke auf dem Boden des Lake Ontario. Die Säcke wiederum sind über Rohre mit einer Kompressor-Station mit dem Festland verbunden. Ist beispielsweise gerade viel Energie vorhanden, wird diese genutzt um Luft in die Unterwasserballons zu pumpen. Wird Energie hingegen benötigt, wird die komprimierte Luft mit der Hilfe des Unterwasserdrucks wieder zurückgeleitet um Turbinen anzutreiben, die letztlich wieder Strom erzeugen. Dank des hohen Wasserdrucks in der Tiefe, kann die Luft in den Ballons stark komprimiert werden. Die Anforderungen an die Belastbarkeit der Behältnisse wiederum sind dabei nicht gerade groß. Ein wenig erinnert die Technologie an die Arbeitsweise von Pumpspeicherkraftwerken.


Günstiger und umweltschonender als herkömmliche Batteriespeicher

Wie Hydrostor bekannt gibt, ergaben die Kalkulationen, dass diese neue Methode überschüssigen Strom aus erneuerbaren zwischenspeichern zu können lediglich die Hälfte koste als vergleichbare Großspeicherbatterien. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Unterwasserballons nahezu überall eingesetzt werden können. Zuletzt ist der Einsatz der riesigen Ballons auch noch umweltfreundlicher als Batterien, die unter anderem giftige und umweltschädliche Stoffe enthalten können.

Pilotanlage soll Effizienz beweisen

Am 18. November wurde die Pilotanlage offiziell in Betrieb genommen. Die Kapazität beträgt 660 Kilowattstunden, was ausreiche um 330 Haushalte mit Strom zu versorgen. Insgesamt dauerte die Entwicklung fünf Jahre. In der Folge gilt es nun herauszufinden, wie hoch der Energieverlust bei der Umwandlung ist. Das Unternehmen konnten schon jetzt eine Verbesserung vornehmen und einen Wärmetauscher installieren. Dieser macht die, während der Kompression entstehende, Wärme ebenfalls nutzbar. Die Unterwasserballons wurden in einem Abstand von 2,5 Kilometer zur Küste in einer Wassertiefe von 55 Metern installiert. Vor allem die Wartung der Anlage könnte in dieser Tiefe besondere Anforderungen mit sich bringen.

Laut Hydrostor sei das Verfahren am besten für Offshorewindanlagen geeignet, da sich die Anschlüsse der Windräder ja ohnehin schon im Wasser befinden. Denkbar wäre aber auch die Versorgung von Inseln, die nach und nach auf Ökostrom umstellen wollen.

Unterwasserballon-Speicherwerk im Video

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